Voves kritisiert "diese Lopatkas" und fordert neuen Stil
Der steirische Alt-Landeshauptmann lobt den neuen Kanzler Christian Kern und fordert Runderneuerung der "Altparteien".
18.05.16, 09:20
Es war etwas ruhig geworden um Franz Voves. Im vergangenen Sommer ist er als steirischer Landeshauptmann abgetreten. Nach einer von 18 Wahlniederlagen für die SPÖ unter Werner Faymann. Für denORF-"Report" setzte er sich wieder vor eine Fernsehkamera ("Dass ich noch einmal zum ORF komme …"), um über seine Einschätzung zum neuen SPÖ-Chef und Kanzler Christian Kern Auskunft zu geben.
Kern werde "mit Sicherheit weggehen von der Klientelpolitik", zeigt sich Voves überzeugt. Er habe herumgefragt, und niemanden gefunden, der Kern nicht möge. "Weil er ganz bescheiden auf alle wertschätzend zugeht und interessiert ist", sagt Voves.
2012 konnte Voves gemeinsam mit anderen Politikern und Kern als ÖBB-Chef den Spatenstich zum lange umstrittenen Semmeringbasistunnel setzen, ein Herzensprojekt der steirischen Landespolitik. Wenig überraschend ist, dass Voves auch Kerns Erfahrung als Manager positiv sieht: "Zu wissen auf wen man zuzugehen hat, dass man konzeptionelles Arbeiten gewohnt ist, dass man sich Ziele vor Augen führt und Step by Step genau weiß, wie man die auch erreichen möchte, und daher dran bleibt.“
Kritik an Lopatka und Koalitionsstreit
Für die Regierungspolitik wünscht sich der ehemalige Landeshauptmann "runderneuerte Altparteien" mit neuem Politikstil. "Diese Lopatkas zum Beispiel ...", sagt er, offenbar bezugnehmend auf die scharfe Kritik des VP-Klubobmannes am designierten SPÖ-Chef. Die Großparteien sollten endgültig einsehen, "dass dieses Streiten absolut niemand in Österreich mehr mag".
"Dass man verschiedene Auffassungen hat da oder dort", sei klar. Voves abschließend im Report-Interview: "Ich sag’s immer so, wie wir es in der Reformpartnerschaft in der Steiermark gemacht haben. Gestritten haben wir hinter dem Vorhang unglaublich viel um all die Reformschritte, aber vor dem Vorhang sind wir mit einem gemeinsamen Konzept getreten, dass wir gemeinsam kommuniziert haben."
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