Alt-Kanzler Vranitzky: "Ein richtungsweisendes Ereignis in der SPÖ"

Alt-Kanzler Vranitzky: "Ein richtungsweisendes Ereignis in der SPÖ"
Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky fordert von den Führungskräften in der Sozialdemokratie, die negative Situation der Partei mit allen Mitteln zu beenden.

KURIER: Herr Vranitzky, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zitiert Sie gern mit dem Satz „Stürme gehen, Stürme kommen“. Der Sturm, der derzeit über die SPÖ hinwegfegt, scheint nicht gehen zu wollen…

Franz Vranitzky: Wir führen unser Gespräch kurz vor einem richtungsweisenden Ereignis in der SPÖ. Ich bin gefragt worden, was ich mir von der Sitzung am Mittwoch erhoffe. Aber um die Hoffnung geht es jetzt nicht mehr.

Worum geht es dann?

Es geht um eine klare Forderung. In Vorstand und Präsidium sitzen gewählte Vertreter der SPÖ. Und die haben die Verpflichtung, die negative Situation der Partei mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu beenden. Es geht nicht nur darum, die Partei zu einen, sondern zu begreifen,  warum das wichtig ist, nämlich: Weil eine Nationalratswahl vor der Tür steht. Ziel muss sein, sich für die Wahl so aufzustellen, dass man sehr gut abschneidet. Was ich sage, das geht in den Köpfen all derer vor, denen an der Sozialdemokratie etwas gelegen ist. Egal ob Mitarbeiter, Wähler oder die Bevölkerung im breiten Sinn. Es bedarf einer kritischen Einstellung  gegenüber der Bundesregierung und hier vor allem der Volkspartei.

Bleiben wir noch kurz bei der SPÖ: Ist ihrer Ansicht nach ein Parteitag nötig?

Peter Kaiser hat  richtigerweise festgehalten, dass der  Parteitag die höchste Instanz der Partei ist. Bei der Führung geht es  um eine elementare Frage, insofern halt ich einen Parteitag für richtig.

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