Alois Mock zum 80er gefeiert

Wegen einer Parkinson-Erkrankung sitzt Mock seit Jahren im Rollstuhl
Zum runden Geburtstag wurde der Ex-ÖVP-Spitzenpolitiker parteiübergreifend gewürdigt.

Dachfoyer der Wiener Hofburg: 300 Gäste waren Dienstag am frühen Abend geladen, um den runden Geburtstag des ehemaligen ÖVP-Parteichefs, Vizekanzlers und Außenministers Alois Mock parteiübergreifend zu feiern. Der Jubilar nahm in Begleitung seiner Gattin, Edith Mock, an dem Festakt teil.

In einer sehr persönlichen Rede erzählte Bundespräsident Heinz Fischer, was ihn an Alois Mock fasziniert. "Mir imponierten seine Studienaufenthalte im Ausland, seine Sprachkenntnisse und ab dem Frühjahr 1966 seine Tätigkeit als Kabinettschef des Bundeskanzlers (Josef Klaus, Anm.). Das war in meinen Augen damals ein Traumjob." Detailreich skizzierte er Mocks Karriere und bezeichnete den schwer kranken Mock als "Mann von unantastbarer Integrität" und "begeisterten Europäer".

Nachbarschaftspolitik

Zur Feier erschienen nicht nur die ÖVP-Spitze, sondern auch wenige SPÖ-Politiker: Ex-Innenminister Karl Blecha und Karl Schlögl sowie Ex-Unterrichtsministerin Hilde Hawlicek. Auch Ex-Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (BZÖ) war unter den Gästen.

Ausländische Prominenz fehlte nicht. Lojze Peterle, erster Ministerpräsident des unabhängigen Slowenien, würdigte die Verdienste Mocks für die Unabhängigkeit seines Landes.

Das Europa-Engagement und die Eigenschaften des Diplomaten standen in der Rede Spindeleggers im Mittelpunkt. "Es gibt zwei Eigenschaften, mit denen ich Mock charakterisieren möchte: Die eine ist die Weitsicht, die einen Staatsmann ausmacht. Das andere ist die Hartnäckigkeit, ohne die man nicht zum Erfolg kommt."

Konsequent verfolgte Mock den EU-Beitritt Österreichs. Mit der EU-Perspektive warb er schon vor dem Fall der Mauer. Er verstand die Zeichen der Zeit und durchschnitt gemeinsam mit seinem ungarischen Amtskollegen Gyula Horn im Sommer 1989 den Stacheldraht an der österreichisch-ungarischen Grenze. Viele DDR-Flüchtlinge konnten dann problemlos in den Westen flüchten.

Als Sternstunde Mocks gilt der 12. Juni 1994. Damals stimmten 66,6 Prozent der Österreicher für die EU-Mitgliedschaft. "Dafür hat Alois Mock den Grundstein gelegt", sagte Spindelegger.

Im Namen ihres Mannes (Mock kann wegen seiner Krankheit kaum sprechen) bedankte sich Edith Mock bei den Festrednern und erzählte Anekdoten aus dem politischen Leben ihres Mannes.

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