Corona-Schuljahr: Was Distance Learning die Eltern kostet

Corona-Schuljahr: Was Distance Learning die Eltern kostet
Die Pandemie bescherte Eltern im Coronajahr Mehrkosten von 458 Euro.

Die Covid-Pandemie hat die Eltern finanziell belastet. Das zeigt eine Studie der Arbeiterkammer (AK) mit 3.000 Eltern. 

AK-Chefin Anderl fordert Plan für Schuljahr

Satte 59 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie im Pandemie-Schuljahr mehr für die Schule ausgegeben haben als in den Jahren davor. Dabei waren die Ausgaben in Oberstufen mit Matura deutlich höher als in anderen Schultypen.

Bereits vor der Pandemie waren Familien mit niedrigem Einkommen durch Schulkosten proportional stärker belastet. Bei Familien mit einem Einkommen bis 2.000 Euro brutto monatlich machen die Schulkosten ein Sechstel des Jahreshaushaltseinkommens aus. Bei Familien, die pro Monat ein Bruttoeinkommen von mehr als 2.000 Euro haben, lag der Anteil bei acht Prozent. 

458 € zusätzlich wegen Corona

Während der Pandemie verschlechterte sich einerseits die grundsätzliche finanzielle Situation für 41 Prozent der Familien – etwa durch Jobverlust oder Kurzarbeit. Andererseits kamen für das Homeschooling neue Kosten von durchschnittlich 458 Euro hinzu – wie etwa für die Anschaffung von Laptops, um die Teilnahme der Kinder am Fernunterricht möglich zu machen. Andere EDV-Kosten beinhalteten etwa Druckmaterialien, Webcam oder Kopfhörer. 

Durchschnittlich gaben Familien im Pandemie-Schuljahr 1.468 Euro pro Schulkind aus. Je nach Schultyp und Stufe waren die Kosten unterschiedlich hoch. In den Volksschulen betrugen die Kosten im Schnitt 1.381 Euro, in der Unterstufe (Sekundarstufe I) 1.320 Euro und in der Oberstufe (Sekundarstufe II) 1.688 Euro. 

Bei der Präsentation der Studie am Mittwoch forderte die Arbeiterkammer kostenlose Lernmaterialien, eine Bonuszahlung der Familienbeihilfe in Höhe von 200 Euro pro Schulkind und eine kostenlose Ganztagsschule.

Zur Studie: Im Zeitraum von September 2020 bis Juli 2021 führte das Sora-Institut im Auftrag der AK eine Dauerbefragung von 3.000 Eltern durch. Diese Eltern dokumentierten das ganze Schuljahr hindurch die Ausgaben für ihre in Summe 4.300 Schulkinder.

 

Schulstartpakete bei Mindestsicherung

Um den Schulstart für Familien mit geringem Einkommen einfacher zu gestalten, organisieren das Rote Kreuz und das Sozialministerium auch heuer kostenlose Schulstartpakete - das gilt konkret für Eltern, die Mindestsicherung beziehen. 

Diese können an drei Standorten in Wien abgeholt werden. Die Pakete enthalten unter anderem Hefte, Bastelmaterialien und Schultaschen (mehr dazu hier). 

Kommentare