AK: Boxhandschuhe für harte Zeiten

Rudi Kaske, Renate Anderl, Lore Hostasch
Arbeiterkammer: Rudolf Kaske geht, Renate Anderl wird die neue Präsidentin

Die erste Frau in diesem Amt ist sie nicht, das war Lore Hostasch in den 1990ern. Leicht wird es Renate Anderl dennoch nicht haben, wie auch das Antrittsgeschenk von Rudolf Kaske zeigt: Der scheidende Arbeiterkammer-Präsident übergab seiner Nachfolgerin Boxhandschuhe – ein Geschenk, das er seinerzeit selbst von der späteren Sozialministerin Hostasch überreicht bekam.

Anderl, die seit 2014 ÖGB-Frauenchefin und auch Vizepräsidentin im Gewerkschaftsbund war, folgt Kaske sowohl in der AK Wien als auch in der Bundesarbeiterkammer nach.

Bei der Wien-Wahl erhielt die 55-Jährige am Donnerstag deutliche 155 von 168 gültigen Stimmen, also 92,3 Prozent. Die formale Kür an der AK-Bundesspitze steht heute, Freitag, an.

Rudolf Kaske (62), der fünf Jahre an der Spitze der AK stand, hatte bereits im Herbst angekündigt, sich zurückziehen zu wollen. Zu seiner Nachfolgerin findet er nur lobende Worte: „Sie ist die richtige Frau zur richtigen Zeit. Gerade jetzt, wo die AK ständigen Angriffen der Regierung ausgesetzt ist, wird sie sehr gefordert sein.“

Ein Jahr hat Anderl nun Zeit, ihren Wahlkampf gegen Schwarz und Blau zu führen: 2019 stehen die Arbeiterkammer-Wahlen an – dass ÖVP-FPÖ an der Höhe der AK-Beiträge rüttelt, dürfte ein zentrales Thema werden.

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