Keine Maskenpflicht mehr in Klasse, FFP2-Pflicht in Oberstufe fällt

Die Vorarlberger Schule wollte ihren Schülern keine Ziffernnoten geben
Musik, Sport und externe Vereine sind ab sofort auch wieder in Innenräumen erlaubt.

Ab heute müssen Schüler und Lehrer nur noch außerhalb von Klassen- und Gruppenräumen Maske tragen. Außerdem gibt es für Oberstufenschüler keine Verpflichtung mehr, FFP2-Maske zu tragen. Auch bei ihnen reicht nun abseits des Klassenzimmers ein Mund-Nasen-Schutz.

Weitere Erleichterungen: Es soll zwar nach Möglichkeit weiterhin im Freien geturnt werden, es sind nun aber auch im Turnsaal wieder Sportarten erlaubt, bei denen der Sicherheitsabstand unterschritten wird. Bei ausreichendem Sicherheitsabstand sind auch Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten in Innenräumen wieder erlaubt. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, muss mit Maske gesungen werden. Außerdem sind nun auch Kooperationen mit außerschulischen Personen bzw. Vereinen im Schulgebäude wieder erlaubt (derzeit nur im Freien).

Gut funktionierende Maßnahmen

Faßmann und Mückstein hatten die Erleichterungen mit den stabilen und weiterhin sinkenden Infektionszahlen begründet. Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien, Leiter der Schul-Gurgelstudie, sieht diesen Schritt angesichts der Infektionslage ohne Sorge. Er gab allerdings zu bedenken, dass die jetzt "gut funktionierende Maßnahme" des Maskentragens im Unterricht ab der fünften Schulstufe im Herbst bei geänderter Infektionslage schwierig wieder einzuführen sei. Virologin Dorothee Von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck plädierte angesichts der Zahlen zwar für einen entspannteren Sommer. Sie betonte aber auch, dass bei Ausbrüchen in einzelnen Bezirken dort wieder Maskenpflicht gelten müsse.

Die FPÖ fordert wiederum nach dem ihrer Meinung nach längst überfälligen Aus der Maskenpflicht am Sitzplatz nun auch ein Ende des "Testzwangs" sowie der Maskenpflicht im übrigen Schulgebäude. "Die Maskenpflicht war von Anfang an völlig absurd", so der designierte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Montag in einer Aussendung. Durch die Tests würden die Schüler wiederum unter Generalverdacht gestellt und beim Warten auf das Ergebnis einer sinnlosen Stresssituation ausgesetzt.

Die Initiatoren der Online-Petition "Kinder in die Schule", die mittlerweile bei 20.000 Unterschriften hält, pochen unterdessen auf eine Evaluierung der Teststrategie an den Schulen. Die Initiatoren rund um den Grazer Gesundheitswissenschafter Martin Sprenger wollen u.a. wissen, wie viele der in den Schulen durchgeführten Antigenschnelltests mit der aussagekräftigere PCR-Methode bestätigt wurden und wollen Clusteranalysen, um die Rolle der Schulen beim Infektionsgeschehen bewerten zu können. Die Maßnahme dürfe auf jeden Fall nur bei "einem erwiesenermaßen positiven Nutzen-Schaden-Verhältnis" weitergeführt werden, so ihre Forderung.

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