69 Einwohner, zwei Kandidaten
Das Einparteiensystem ist eine Katastrophe", sagt Franz Frisch, frischgebackener ÖVP-Spitzenkandidat in Tschanigraben, Bezirk Güssing. Er stellt sich erstmals der Wahl zum Bürgermeister und ist kein Unbekannter für den amtierenden SP-Ortschef Ernst Simitz, da die beiden verschwägert sind. Bis jetzt stellt nämlich die SPÖ rund um Simitz die absolute Mehrheit und besetzt alle neun Sitze im Gemeinderat.
Alternative
Das soll sich am 7. Oktober ändern, geht es nach Franz Frisch. Der 50-Jährige will den etwa 69 Einwohnern erstmals eine Alternative zur SPÖ bieten. Der Unternehmer ist verheiratet, hat vier Kinder und wohnt seit 30 Jahren in der südburgenländischen Gemeinde. "Ich will einiges ändern und die Ortschaft mitgestalten", sagt der VP-Kandidat. Konkrete Wahlkampfthemen werde er erst bekannt geben, aber es gäbe mehrere Kleinigkeiten und allein "eine Alternative zu bieten" sei wichtig. Seine Wahlliste werde er erst am 17. August abgeben, bis dahin will er nichts zu seinen Mitstreitern sagen.
"Wir haben bis jetzt in der Gemeinde gut gearbeitet und werden auch weiterhin so arbeiten", sagt Simitz, der bisher noch keine Gegner bei Gemeinderatswahlen zu befürchten hatte. Er wolle jedenfalls verhindern, dass wegen der Wahl ein Keil durch die 69-Seelen-Ortschaft getrieben wird. Aber es werde mit Sicherheit weiterhin konstruktiv gearbeitet. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel in der Gemeinde erreicht. Ich gehe davon aus, dass die Leute das erkennen und honorieren", erklärt Simitz. Prognosen will er noch keine abgeben, "das wird sich am Wahltag zeigen". Doch sein Bürgermeisteramt sieht er nicht gefährdet.
Für Frisch ist die Alternative wichtig und er steckt sich hohe Ziele. "Ob ich sie erreiche, ist was anderes", meint der VP-Kandidat. Entscheiden müssen die Wähler am 7. Oktober, wer Ortschef in der kleinsten Gemeinde des Landes wird.
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