19 Experten bestimmen ab jetzt die Corona-Maßnahmen

Maskenpflicht
Testbetrieb der Corona-Kommission startet heute, ab 4. September tägliche Sitzungen.

Das Management der Coronakrise beschäftigt weiterhin Regierungen und Gesundheitsbehörden in allen Staaten der Welt. Einige Länder haben die Situation der Neuansteckungen weitgehend unter Kontrolle, andere erleben bereits die zweite Welle der Ansteckungen, etwa Spanien, und wiederum andere Länder sind noch mit der Eindämmung einer großen ersten Welle an Infektionen beschäftigt (zum Beispiel USA und Brasilien).

Die globale Anzahl der Infektionen steigt weiterhin täglich, mit mittlerweile mehr als 25 Millionen bestätigter Infektionsfälle weltweit und mehr als 800.000 Todesfällen.

Wie die Regierungen agieren, welche Maßnahmen getroffen - und welche nicht getroffen werden, liegt meist in der Hand der gewählten Politiker und deren Experten.

Wie berichtet, soll das in Österreich künftig ein wenig anders gestaltet werden: Hier übernimmt eine neugegründete Corona-Kommission die Agenden und vor allem die Ampelschaltung.

Zur Erinnerung: Steigen die Infektionen in einem Bezirk an, wird sich die Kommission, bestehend aus  Spitzenbeamten, Vertreter der Gesundheitsbehörden und Medizinern zusammensetzen, und überlegen, ob das Ampellicht gewechselt werden soll: Von grün (niedriges Risiko) auf gelb auf orange auf rot (akutes Risiko). Und welche Maßnahmen damit einhergehen sollen – in Absprache mit den Ländern und lokalen Vertretern.

Unter welchen Umständen sich die Corona-Ampel verfärbt, liegt nicht nur an der Zahl der Neuinfektionen. Zu den Parametern gehört unter anderem die Auslastung in den Spitälern und Intensivstationen der Regionen, aber auch der Reproduktionsfaktor (also wie viele Personen ein Infizierter ansteckt).

Aus einer komplexen Formel wird dann die Farbe "errechnet". Die letzte Entscheidung hat aber die 19-köpfige Kommission.

An diesem Donnerstag kommt diese Kommission erstmals in Vollbesetzung zusammen, um zu prüfen, ob das, was auf dem Papier ganz gut ausgesehen hat, auch umsetzbar ist.

Bei der Aufforderung, Formulare beim Grenzübertritt auszufüllen hat sich ja erst vor wenigen Tagen gezeigt, wie sehr Theorie und Praxis auseinanderklaffen können.

Den Vorsitz führen zwei Spitzenbeamte: Der Einsatzleiter des Krisenstabes, Uli Herzog, und Ex-Sektionschef Clemens Martin Auer, der heute Sonderbeauftragter des Gesundheitsministerium ist.

Sollten die Experten grobe Probleme im Handlungsablauf identifizieren, soll das Gremium und der Handlungsoptionen nachjustiert werden.

Das Gremium wird auch darüber entscheiden, ob Schulen zumindest kurzfristig auf "distance learning" umgestellt, also geschlossen werden sollen (eine Betreuung soll es ja immer geben).   

19 Experten bestimmen ab jetzt die Corona-Maßnahmen

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