Happy End im Löwendrama

Happy End im Löwendrama
Auf vier Löwinnen, die aus qualvollen Haltungsbedingungen befreit wurden, wartet ein artgerechtes Leben in Lionsrock.

Ihre Welt bestand nur als einen engen Käfig; sie kannten kein Tageslicht, und noch nie hatten sie Gras unter ihren Pfoten gespürt. Nun wartet ein schöneres Leben auf drei Löwinnen, die aus einem Zoo in Rumänien gerettet wurden: Im Großkatzenrefugium Lionsrock in Südafrika, das von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" betrieben wird, fanden die drei Tiere ein neues Zuhause. Gerettet wurde eine weitere Löwin, die 13 Monate alte Basilea, die ebenfalls in Rumänien aus qualvollen Haltungsbedingungen befreit wurde.

Die drei namenlosen Zoolöwinnen wurden im Tiergarten Timisoara neun Jahre lang in engen Betonkäfigen ohne Tageslicht gehalten. Im Sommer war es viel zu heiß, im Winter viel zu kalt. Basilea war "Fotolöwin": Touristen durften sie auf den Arm nehmen und sich für Geld mit ihr fotografieren lassen. Als das Tier zu groß wurde, kam es in eine Wohnung, später in einen Hundezwinger in einem Hinterhof.

Das ist nun vorbei. Die Tiere sind wohlbehalten in Südafrika angekommen. Die aufwendige Überstellung wurde durch Spendengelder finanziert. Narkotisiert in Transportboxen, reisten die Löwinnen per Lkw und dann im Flugzeug in ihr neues Refugium.

Gras unter den Pfoten

Happy End im Löwendrama

"Es war ein sehr emotionaler Moment, als die Löwinnen aus ihren Transportboxen kamen und zum ersten Mal in ihrem Leben Gras unter ihren Pfoten spürten", berichtet Ioana Dungler, Projektleiterin bei "Vier Pfoten". Vorsichtig tapsend setzten die Tiere ihre ersten Schritte in der Natur.

Das Refugium Lionsrock (www.lionsrock.org) liegt im Osten der Provinz Freistaat. Das Schutzgebiet hat eine Fläche von mehr als 1200 Hektar. 77 Löwen und andere Tiere leben dort in großen Arealen. Die Tiere wurden aus ungeeigneten, oft grausamen Haltungsbedingungen auf der ganzen Welt befreit. Auch die Löwen aus dem Safaripark Gänserndorf fanden in Lionsrock ein neues Zuhause.

In Lionsrock leben die Löwen – wie auch in der freien Wildbahn – in sozialen Verbänden. In den insgesamt fünf Arealen gibt es neben den weitläufigen natürlichen Landschaftsstrukturen auch Unterstände und wärmere Räume für die Nacht, in die sich die Tiere zurückziehen können. Jedes Areal ist mehrere Hektar groß. Die Errichtung eines sechsten Löwen-Areals ist geplant – falls die Finanzierung mittels Spenden klappt.

Die Neuankömmlinge werden nun von Tierärzten genau beobachtet, und man lässt ihnen Zeit zum Eingewöhnen. In einigen Wochen werden sie in ein großes Areal im Löwenreservat gebracht.

Jungbär gerettet

Happy End im Löwendrama

Ein vorläufiges Happy End gibt es auch im Bärendrama in der Ukraine: "Vier Pfoten" befreite das junge Braunbärenweibchen Nastia aus der Hand skrupelloser Tierhändler. Im Mai war die vier Monate alte Nastia im Zoo Lutsk brutal ihrer Mutter entrissen worden – Tierhändler wollten sie als "Fotobären" weiterverkaufen. Als vorübergehende Bleibe sollen beide Bären in den Kiewer Zoo gebracht werden. Eine langfristige Lösung wird noch gesucht.

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