Frieren zwischen Südfrüchten
Die Prognose der Wetterfrösche für den heutigen Freitag lautetet "Strahlender Sonnenschein und extreme Hitze". Die Temperatur soll auf bis zu 36 Grad steigen.
Alexander Kuchwalek wird auch heute wieder frieren. Der 46-jährige Vorarbeiter achtet im Kühlhaus der Firma Wiegert auf dem Inzersdorfer Großmarkt darauf, dass die knapp 100 Paletten mit Gemüse und Obst auftragsgemäß beladen werden. Während andere angesichts der Hitzewelle nur noch auf Flip-Flops, kurze Hosen und Röcke vertrauen, schnappt sich Kuchwalek eine Jacke, bevor er seinen Arbeitsplatz betritt.
Eiseskälte
"Hier hat es angenehme 12 Grad", sagt Kuchwalek und führt in den Kühlraum. Ventilatoren an der Decke blasen eisige Luft auf das Obst, das im Laufe der Nacht angeliefert worden ist. Orangen, Ananas, Mangos, Kiwis, Weintrauben und Zitronen liegen stapelweise in Kartons und Kisten nebeneinander. "Die Orangen haben wir heute um 3 Uhr Früh aus Südafrika bekommen", sagt Kuchwalek, "viele davon sind schon wieder weitergereist."
Zwölf Arbeiter entladen für Firmenchef Andreas Wiegert die Ware und stellen Lieferungen für die Kunden zusammen. Bei dieser Hitze sei es angenehm, hier zu arbeiten, sagt Kuchwalek. "Die Leute sind nicht so angespannt wie in der Hitze. Manche machen sogar ihre Kaffeepause im Kühlraum", sagt der Vorarbeiter und lacht. Aber: "Im Winter ist die Arbeit dafür anstrengend. Da haben wir in der Nacht draußen Minusgrade."
Weiter geht es in die Gemüseabteilung, zu frischem Salat, Tomaten und Avocados. Es ist 8 Uhr morgens und der Arbeitstag am Gemüsemarkt ist schon fast vorbei. Der Vorarbeiter legt selbst Hand an, fährt die letzten Paletten aus dem Kühlraum. "Wir beginnen um 1 Uhr Früh, um 9 Uhr sind wir fertig", sagt Kuchwalek. Dann geht er schlafen, bis etwa 14 Uhr. "Dann hab' ich den ganzen Nachmittag und Abend frei." Viele der Kollegen verbringen die freien Stunden im Freibad, der Vorarbeiter genießt die Sonne in seinem Garten.
Kühles Bierli
Herr Hansi hat nur noch vier Arbeitstage vor sich, dann geht er in Pension. "Durch die Arbeit hier bin ich frisch geblieben", sagt er und grinst. Die Pension wird er im Schrebergarten genießen. Dort können ihn die Kollegen besuchen: "Dann bekommens a kühles Bierli." Und wenn es ihm zu heiß wird, weiß er, wo er stets willkommen ist. In den Kühlräumen auf dem Inzersdorfer Gemüsegroßmarkt.
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