Freie Fahrt: Pendlerträume werden wahr

Westausfahrt: Wie leergefegt, ein Luxus für Pendler
Immer mehr Pendler steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um. Freie Straßen sind die Folge.
Freie Fahrt: Pendlerträume werden wahr

Leere Straßen in Wien, Verkehrsinfos im Radio, die, kaum haben sie begonnen, auch schon wieder zu Ende sind: Das sind Autopendler-Träume, die zumeist in den Ferien wahr werden. Aber eben nicht nur. In den vergangenen Tagen und Wochen waren die Fahrten von Wien nach St. Pölten wesentlich entspannter möglich als üblich. Ein KURIER-Test.

Die erste Nagelprobe auf dem Weg aus dem 23. Bezirk in die niederösterreichische Landeshauptstadt: Einbiegen von der ruhigen Wastlgasse in die Atzgersdorfer Straße. Es konnte schon passieren, dass Minuten vergehen, bevor sich eine kleine Lücke im Fließverkehr auftat. In der Früh war in letzter Zeit keine Rede von Warten. Los geht’s.

Bei der Kreuzung zur Hetzendorfer Straße – zwei Ampeln dicht hintereinander – wird es normalerweise, gelinde gesagt, etwas zäh. Der Rückstau hielt sich im Jänner in Grenzen. Hier im Frühverkehr nur eine Ampelphase zu benötigen, grenzt an Luxus.

Alles fließt

Stranzenberggasse, Fasangartengasse – alles fließt. Welch Vergnügen. Über die Lainzer Straße geht’s weiter Richtung Westausfahrt. In der engen St.-Veit-Gasse gibt es oft Stau. Dieses Mal nicht – zumindest nicht bis zur Auhofstraße. Der Kolporteur muss laufen, will er alle kaufwilligen Autofahrer erwischen. Wieder sind ein paar Minuten auf dem Weg nach St. Pölten gewonnen.

Jäh eingebremst werden die Fahrer meist an der Kreuzung zur Westeinfahrt. Das änderte sich auch im Jänner nicht. Dafür bieten sich noch immer ungewohnte Anblicke auf der Westausfahrt: Wie leergefegte zwei Fahrspuren. Kann das nicht so bleiben? Auch stadteinwärts – wo ja mehr Pendler unterwegs sind – läuft es lockerer. Am Umspannwerk rollt der Verkehr oft vorbei.

Funktioniert es in der Bundeshauptstadt, ist schon viel gewonnen. Mindestens ein Drittel der Fahrzeit benötigt die Testerin hier. Die A1 ist Richtung St. Pölten selten eine Hürde. Und in der nö. Landeshauptstadt selbst sind Staus der absolute Ausnahmefall.

Zehn Minuten kürzer im Auto sitzen: Das sind Pendlerträume. Der Albtraum folgt aber sofort: die Treibstoffpreise. 1,36 Euro für einen Liter Diesel ist schon billig. Umsteigen, wenn es der Job erlaubt, lohnt sich also.

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