Frauenlöhne: Ab 30 geht es finanziell bergab

Frauenlöhne: Ab 30 geht es finanziell bergab
Mehr Kinderkrippen und ein Recht auf einen Vollzeitjob lauten daher die Forderungen der Grünen.

Dass Frauen viel weniger verdienen als Männer, ist altbekannt. Dass die Einkommensdifferenz zwischen 17 und 47 Prozent beträgt, liegt aber nicht nur daran, dass viele Mädchen lieber Frisörinnen werden wollen, als einen technischen Beruf zu ergreifen.

Eine Analyse der Arbeiterkammer zeigt, dass die Löhne und Gehälter von Frauen ab dem Alter von 30 Jahren schrumpfen – während sie bei Männern bis zur Pension linear ansteigen.

Erst ab dem Alter von 50 Jahren bekommen Frauen wieder in etwa so viel bezahlt wie mit 25 bis 29 Jahren. „Das liegt in erster Linie an Karenz und Teilzeitarbeit“, sagt die Grüne Frauensprecherin Judith Schwentner.

Besonders trist: Ab 55 Jahren geht es finanziell erneut bergab. Das hänge damit zusammen, dass Frauen sich häufig um pflegebedürftige Angehörige kümmern, urteilt die Nationalratsabgeordnete. Die Folge aus all dem ist eine niedrige Pension. 2010 lag sie durchschnittlich bei 786 Euro (Männer: 1288 Euro).

Frauenlöhne: Ab 30 geht es finanziell bergab

Was sollte man ändern? Schwentner fordert, dass „für alle Frauen ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit gesetzlich verankert wird“. Derzeit haben nur jene, die in Elternteilzeit sind, einen Rechtsanspruch darauf, nach einer gewissen Zeit wieder voll zu arbeiten (spätestens ab dem 7. Geburtstag des Kindes). In Elternteilzeit können aber nur jene Mütter gehen, die vor der Karenz mindestens drei Jahre in einem Betrieb mit mehr als 20 Mitarbeitern beschäftigt waren.

Schwentner verlangt überdies, dass „die Karenzzeiten voll angerechnet werden“. Derzeit sei das nicht in allen Branchen der Fall.

Zudem wünscht sich die Grüne Frauenvertreterin, dass die Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werden. Österreich hinkt hier – trotz Bemühungen der Regierung – nach. „ Es muss die Möglichkeit geben, dass Kinder ab einem Jahr außerhalb der Familie betreut werden. Die

Nachmittagsbetreuung für Schulkinder muss ebenso ausgebaut werden.“ Auch für pflegebedürftige Menschen müsse es mehr Tagesbetreuungsstätten geben, meint Schwentner – damit mehr Frauen einen Vollzeitberuf ausüben können.

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