Frauen machen weiter

Frauen machen weiter
Dorothea Schittenhelm (ÖVP), Gisela Wurm (SPÖ) und Judith Schwentner (Grüne) wollen in Sachen Bundeshymne nicht lockerlassen.

Freitag, 8. Juli, am frühen Abend in der Cafeteria des Parlaments. Mandatarinnen von SPÖ, ÖVP und Grünen saßen um einen Tisch und unterschrieben den gemeinsamen Antrag für die Änderung der Bundeshymne. Dann stießen die Frauen mit einem Glas Prosecco auf ihre gemeinsame Aktion an. An den anderen Tischen wurde die Frauenversammlung argwöhnisch beäugt, aber niemand traute sich, nachzufragen. Bis auf Martin Bartenstein. Er trat an den Frauen-Tisch: "Ui, das ist aber gefährlich, wenn so viele Frauen beisammensitzen." Galant erbot er sich, die Damenrunde auf den Prosecco einzuladen.

So hat der ÖVP-Abgeordnete unwissentlich die Frauen-Feier zur Töchterhymne finanziert.
Am Mittwoch setzten die Frauen ihre überparteiliche Initiative für die "Töchter" in der Bundeshymne fort. Dorothea Schittenhelm (ÖVP), Gisela Wurm (SPÖ) und Judith Schwentner (Grüne) machten klar, dass sie nicht lockerlassen werden. Alle drei werden am Verfassungsausschuss teilnehmen, wenn dort die Änderung der Hymne beraten wird. "Am 1. Jänner 2012 werden wir eine neue Hymne haben", sagte Wurm. Die Mehrheit scheint sicher. Schittenhelm lobte, dass ÖVP-Chef Spindelegger den "Töchtern" zustimmt. Auch das BZÖ - Parteichef Bucher und Frauensprecherin Martina Schenk - sind an Bord. "Vielleicht macht ja auch der eine oder andere Freiheitliche mit, man soll die Hoffnung nie aufgeben", sagte Wurm.

Schwentner erinnerte, dass die Hymne bereits einmal, 1947, von der Politik abgeändert wurde. Damals wurde "Großer Väter freie Söhne" durch "Heimat bist du großer Söhne" ersetzt. Schwentner: "Jetzt passen wir die Zeile halt noch einmal an."
Die Frauen berichteten erfreut von vielen Mails und Anrufen, wo Leute Textversionen vorschlagen. Schittenhelm: "Manche singen mir auf die Mailbox."

Kommentare