Festival in Belgien: Fünf Tote bei Bühneneinsturz

Festival in Belgien: Fünf Tote bei Bühneneinsturz
Ein schwerer Sturm brachte beim Pukkelpop-Festival zwei Bühnen zum Einstürzen. Mindestens fünf Menschen starben, das Festival wurde abgebrochen.

Ein schwerer Sturm während eines Rockfestivals in Belgien hat mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen. Wie die Nachrichtenagentur Belga am Donnerstagabend meldete, wurden zudem etwa 40 Menschen verletzt, knapp ein Dutzend schwer. Das heftige Gewitter brachte Bühnen, Zelte und Metallkonstruktionen zum Einsturz und entwurzelte mehrere Bäume. Der Schaden sei sehr groß, hieß es.

Das Unglück geschah während des beliebten Pukkelpop-Festivals bei Hasselt. Ein Mensch soll auf dem Festivalgelände gestorben sein, zwei weitere auf einem nahe gelegenen Campingplatz.

"Der Himmel wurde komplett schwarz", erzählte eine Augenzeugin in der Online-Ausgabe der belgischen Zeitung Le Soir. Dann seien Hagelkörner gefallen. "Ich habe überall blaue Flecken. Bäume fielen um. Es war das Ende der Welt." Weitere Zeugen berichteten in anderen Medien von starken Windböen und heftigem Regen. Alles sei durcheinandergewirbelt worden, Menschen liefen schreiend umher.

Die Organisatoren beschlossen in der Freitagfrüh den Abbruch der Veranstaltung. Zur Stunde des Unglücks sollen rund 65.000 Musikliebhaber anwesend gewesen sein. Angekündigt waren internationale Stars wie die Foo Fighters, Eminem und Offspring.

Frequency auf Stürme vorbereitet

Die Veranstalter des derzeit laufenden Frequency-Festivals in St. Pölten schließen eine ähnliche Katastrophe wie in Belgien aus. "Man braucht sich hier keine Sorgen machen. Wir machen das seit zehn Jahren, wir haben einen genauen und detaillierten Plan, was bei Unwetter zu tun ist", kann Harry Jenner besorgte Eltern in der ORF-ZiB24 beruhigen.

Erst im Vorjahr wurde das Nova Rock im Burgenland wegen einer Unwetterwarnung aus Sicherheitsgründen für eine Stunde unterbrochen. Das Gewitter zog vorbei, die Fans durften danach wieder auf das Feld vor den Hauptbühnen.

Unglück im Vorjahr

Es ist nicht das erste Mal, dass das beliebte Open-Air-Festival in Belgien Trauer und Bestürzung bringt. Im vergangenen Jahr hatte der Sänger der britischen Elektropop-Gruppe Ou Est le Swimming Pool, Charles Haddon, nach seinem Auftritt Selbstmord begangen. Er hatte sich von einem Pfeiler auf einen Parkplatz gestürzt. Am Tag zuvor war der Toningenieur einer anderen Rockgruppe einer Herzattacke erlegen.

Tödliche Bühnen- oder Treppeneinstürze bei Konzerten

Die Tragödie erinnert an andere Konzerte mit tödlichem Ausgang. Drei Beispiele:

13. August 2011: Kurz vor einem Country-Konzert in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana stürzt während eines Sturms eine Bühne ein. Fünf Menschen kommen ums Leben, Dutzende werden verletzt. Das Unglück ereignet sich während einer Landwirtschaftsmesse.

1. August 2009: Ein plötzlich aufziehender Sturm lässt beim größten Country-Festival in Kanada eine Konzertbühne einstürzen. Eine Frau wird getötet. Fernsehberichten zufolge werden mindestens 15 Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Zu dem "Big Valley Jamboree" nahe der Stadt Edmonton in der Provinz Alberta waren rund 15.000 Menschen gekommen.

6. August 2006: In der niederländischen Stadt Utrecht stürzt eine Ufertreppe um, auf der zahlreiche Zuhörer einer "musikalischen Bootsparade", stehen. 20 Menschen werden ins Krankenhaus gebracht, ein Mann erliegt später seinen Verletzungen. Die Treppe hatte sich aus ihrer Verankerung an der Ufermauer gelöst und war auf einen Kai und auf ein Boot gestürzt.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare