Estibaliz C.: Vom Spital zurück in das Gefängnis

Die 32-Jährige wurde - ohne ihr Baby gesehen zu haben - zurück in die Justizanstalt in der Josefstadt gebracht.

Sie ist traumatisiert“, sagte ihr Anwalt Werner Tomanek nach einem kurzen Besuch. Wenig später wurde Estibaliz C. am Freitagnachmittag in die Justizanstalt Josefstadt überstellt, wo sich die von der Niederkunft Geschwächte auf der Krankenstation befindet. Ihr Baby durfte sie bis dahin noch immer nicht sehen oder berühren. Und es wird noch einige Tage, vielleicht sogar Wochen dauern, bis es so weit sein wird.

„Herzlos“ oder „absoluter Wahnsinn“ lauteten die teils heftigen Kommentare der psychologischen Kapazunder von Ernst Berger über Max Friedrich bis zu Rotraud Perner. Am Freitag ruderte das Wiener Jugendamt zurück: „Es hat niemand gesagt, dass sie ihr Kind nicht im Arm halten darf“, erklärte MA-11-Sprecherin Herta Staffa. Das Amt habe keinerlei Einwände, dass die des Doppelmordes verdächtigte Estibaliz C. und ihr kleiner Roland im Spital zusammen sind.

Tatsächlich dürfte die Justiz die rasche Trennung von Mutter und Kind per Weisung veranlasst haben. In der Mitteilung heißt es, dass „die Sicherheit des Kindes in der Obhut der Mutter nicht gewährleistet werden kann“. Da sich Estibaliz C. auch im Spital formal in U-Haft befindet, hätte sich das Spital in jedem Fall an diese Weisung zu halten gehabt.

Obsorge

Eine Entscheidung hat das Jugendamt unterdessen in der Frage der Obsorge des Kindes getroffen. Sie wurde am Freitag dem Kindsvater und Freund der Verdächtigen, Roland R., zugesprochen. Er kann das Baby somit jederzeit aus dem Krankenhaus abholen. Da das Kind noch medizinisch betreut werden muss, könnte das allerdings noch einige Tage dauern.

Wann die des Doppelmordes verdächtige Estibaliz C. ihr Kind erstmals sehen wird, ist noch offen. Nachdem die 32-Jährige wieder in die U-Haft in der Justizanstalt Josefstadt transferiert wurde, müssen alle Besuchsanträge erneut gestellt werden. „Derzeit darf ich Esti nur zwei Mal die Woche 30 Minuten durch eine Glasscheibe sehen“, sagt Vater Roland R. Will er mit dem Säugling zu Besuch kommen, sind weitere Anträge zu stellen. Über diese wird innerhalb von vier Wochen entschieden.

Estibaliz C. wird beschuldigt, ihren Ex-Mann und später ihren Ex-Liebhaber getötet, zerstückelt und die Leichenteile im Keller ihres Eissalons „Schleckeria“ in Wien-Meidling einbetoniert zu haben.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Interview

  • Hintergrund

  • Hauptartikel

  • Kommentar

Kommentare