„Es dürfen in Österreich nicht die Lichter ausgehen“

„Es dürfen in Österreich nicht die Lichter ausgehen“
Cyber-Security: Innenministerin Johanna Mikl-Leitner warnt: „Dieser Fall zeigt, wie anfällig unsere Computersysteme sind.“

Der Computer ist längst zur Waffe mutiert. Der 15-jährigen Hobby-Hacker, der Selbstbestätigung sucht, erscheint trotz aller Dimensionen noch vergleichsweise harmlos. Dazu kommen nämlich auch Kriminelle, die per Internet die Konkurrenz ausspähen und sabotieren. Es geht weiter mit Extremisten und Terroristen. Etwa wie im Fall Estland: Dort haben im April 2007 mutmaßlich russische Nationalisten nach einer Auseinandersetzung um ein russisches Denkmal mit einem Hacker-Angriff große Teile des öffentlichen Lebens lahmgelegt. Denkbar ist auch in weiterer Folge ein „Cyber-Krieg“ zwischen Staaten. Die Amerikaner haben daher gegen die neue Bedrohung eine militärische Behörde Namens „USCYBERCOM“ installiert. Die NATO richtete bereits zehn Cyber-Abwehrzentren ein.

Vernetzung

Europäische Nationalstaaten haben diese Kapazitäten nicht. Die österreichische Antwort auf die neue Bedrohung heißt „Vernetzung“. Ziel ist es, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auf freiwilliger Basis zu bündeln. Kristallisationspunkt ist die neue Cyber-Einheit im Innenministerium, deren Ausbau Innenministerin Mikl-Leitner höchste Priorität einräumt. Und als nationaler Sicherheitscluster versammelt das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) alle Protagonisten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Dessen Präsident, der designierte Raiffeisenobmann Erwin Hameseder, ist selbst für ein gewaltiges Firmenimperium und dessen Sicherheit verantwortlich. Im Kuratorium wurde eine Cyber Risikomatrix für Österreich erstellt.

Das Forum forscht auch weltweit nach den neuesten Abwehrtechniken. So besuchten Mikl-Leitner und Hameseder das IBM Forschungszentrum Rüschlikon in der Schweiz, wo an der Sicherheitssoftware der Zukunft gearbeitet wird. So sollen alle österreichischen Sicherheitsverantwortlichen ständig auf dem neuesten Stand der Bedrohungsszenarien und der Abwehrtechnologien gehalten werden. Das Ziel, so Mikl-Leitner: „Es darf nicht passieren, dass bei einem Cyberangriff in Österreich die Lichter ausgehen.“

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