Endlich undiplomatisch

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Das Aus für Reiseprivilegien für Ex-Politiker mag Pipifax sein – es war aber überfällig.

Am Dreikönigstag enthüllte das KURIER-Aufdecker-Duo Rainer Fleckl und Erich Vogl: Karl-Heinz Grasser, Hubert Gorbach, Ernst Strasser & Co. können unbehelligt von lästigen Fragen auch in Finanzparadiese wie Liechtenstein ein- und ausreisen. Ex-Minister dürfen auch Jahrzehnte nach ihrem Rückzug aus der Politik den Diplomatenpass zücken, der ihnen peinliche Gepäckskontrollen oder nervendes Anstellen erspart. Da war die Causa für den Außenminister noch ein „Pipifax“-Thema.

Nicht einmal eine Woche später zieht Michael Spindelegger die Notbremse. Denn mit der KURIER-Enthüllung wurde – tagtäglich mit neuen Namen angereichert – ruchbar: Im Außenamt lag das heiß begehrte hellrote Reisedokument für VIPs und VIPerln praktisch zur freien Entnahme auf. Damit ist ab sofort Schluss.

Das Aus fürs bequemer Reisen für Ex-Würdenträger markiert in der Tat keinen Meilenstein. In der Schlawiner-Republik ist aber jedes Signal, „ein bisserl was geht nimmer“, überfällig heilsam. Und nährt einmal mehr den Wunsch, dass Michael Spindelegger auch Themen, die alles andere als Pipifax sind, genauso schnittig anfasst wie den Privilegienstadl Diplomatenpässe .

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