Ein schwacher Auftritt

Ein schwacher Auftritt
Spitzenpolitik und Social Media: Das passt noch nicht wirklich zusammen.

D er "KURIER-Watschenmann" (in jeder Samstag-Ausgabe) hat es entlarvt: Gleich nach dem Nummer-eins-Aufreger EU-Gipfel und Banken wird derzeit Werner Faymanns Facebook-Auftritt in den Social Media besonders oft hämisch kommentiert. Die Internet-Gemeinde ist einig: Das ist ein unbeholfener Anbiederungsversuch. Außer Heinz-Christian Strache bewegt sich offenbar kein heimischer Spitzenpolitiker halbwegs authentisch in dieser spezifischen Kultur. Allerdings hat der FPÖ-Chef genauso viele Anhänger wie Gegner.

Nein, Faymann ist kein "Austro-Obama" (Copyright Wolfgang Fellner). Barack Obamas großartiges Wahlkampfteam hat seine Anhänger seinerzeit im Netz gesammelt und zu einer enthusiastischen Gemeinschaft geformt. Viel ist davon jedoch auch nicht geblieben.
Zu glauben, dass man per Facebook oder Twitter Parteibotschaften verkünden könne, sei ein großer Irrtum, sagt OGM-Chef und "Watschenmann"-Lieferant Wolfgang Bachmayer. Stimmt. Aber wie begegnet die Politik dem Dilemma, einerseits komplizierte Probleme lösen zu müssen, andererseits breitenwirksame Botschaften abzusetzen?

Beides ohne Peinlichkeit zu absolvieren, ist wahrscheinlich die größte politische Kunst. In Österreich beherrscht sie derzeit niemand wirklich.

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