Drohnen – intelligente, tödliche Kriegsmaschinen

Drohnen – intelligente, tödliche Kriegsmaschinen
Unbemannte Flugzeuge sind längst zu Amerikas schärfster Waffe im Krieg gegen den Terror geworden.

Egal, wie langweilig, schwierig, gefährlich, oder schmutzig. Sie können jeden Auftrag ausführen", brachte es jüngst ein hoher US-Militär auf den Punkt: Unbemannte Flugzeuge – Drohnen – sind längst zu Amerikas schärfster Waffe im Krieg gegen den Terror geworden.

Kein amerikanischer Soldat ist in Gefahr, wenn die aus mehr als 10.000 Kilometer Distanz ferngesteuerten Killermaschinen namens "Räuber" oder "Sensenmann" über Pakistan, dem Jemen oder Somalia ihre Raketen abfeuern. Selbst bei schlechtem Wetter liefern die Drohnen immer Bilder in Echtzeit um den Globus. Sie vermögen, je nach Modell, weiter und höher zu fliegen als die meisten klassischen Kampfflugzeuge. Die größte von ihnen, der "Global Hawk", ist fast so groß wie eine Boeing 737, kann 28 Stunden nonstop in der Luft bleiben und – unbemannt – die halbe Erde umkreisen.

Tötungsauftrag

Drohnen – intelligente, tödliche Kriegsmaschinen

Über 7000 Drohnen verfügen die USA bereits, und in den kommenden fünf Jahren sollen noch mindestens 2000 dazukommen. Rund 60 davon sind weltweit immer in der Luft, um nach Truppenbewegungen oder verdächtigen Personen zu fahnden – vor zehn Jahren noch war es nur eine.

Die Zahl der Einsätze bewaffneter Drohnen stieg in den vergangenen sieben Jahren um 1200 Prozent. Gab Ex-US-Präsident Bush im Durchschnitt alle 40 Tage einen Befehl für einen Drohnen-Angriff, so schickt US-Präsident Obama derzeit alle vier Tage eine Drohne mit klarem Tötungsauftrag los.

Schon jetzt bildet die US-Luftwaffe mehr Piloten an den Drohen aus als an den klassischen Kampfflugzeugen. Weshalb in Militärkreisen bereits als wahrscheinlich gilt: Die viel billigeren Drohnen werden in absehbarer Zukunft die herkömmliche Luftwaffe ablösen – auch wenn es derzeit noch des Einsatzes von 180 Mann bedarf, um eine Drohne in der Luft zu halten.

Als undenkbar gilt heute auch nicht mehr, dass die unbemannten Flugzeuge eines Tages auch autonom töten könnten. Schon jetzt seien die Drohnen in der Lage, Informationen zu sammeln und auszuwerten. Die Technologie, um zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, sei möglicherweise nur noch wenige Jahre entfernt, heißt es in Militärkreisen.

Doch selbst die glühenden Anhänger der Drohnen-Kriegsführung verweisen den Gedanken als selbstständig tötende Flugobjekte ins Reich der Science Fiction. "Es ist nicht die Technologie, die hier Grenzen setzt", sagte der pensionierte US-General David Deputla zum economist, "sondern die Politik." Letztlich werde immer ein Mensch am Ende der Befehlskette stehen.

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