Die Unwetter nehmen kein Ende

Die Unwetter nehmen kein Ende
Am Montag war die Steiermark betroffen, zuvor war noch Tirol das Opfer: Nach den Temperatur-Rekorden folgte Hagel.

Die Hitzewelle ist vorbei und schon kam es in der Oststeiermark Montagnachmittag erneut zu schweren Gewittern mit Hagelschauern. Die A 2 musste bei Gleisdorf teilweise gesperrt werden, zahlreiche Dächer wurden durchlöchert. Nördlich und westlich von Graz stürzten Bäume um, ein Baumarkt in Fohnsdorf wurde überflutet.

Besonders schlimm hatte es in der Nacht auf Sonntag auch das Tiroler Unterland erwischt. Muren verschütteten Straßen, Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern,  richteten an Gebäuden, Autos und in der Landwirtschaft  gewaltige Schäden an. Auch in der Region Horn (NÖ) und in Salzburg (Pinzgau, Pongau) wüteten Hagel und  Gewitter mit Starkregen. In Werfen wurde ein voll besetzter Campingplatz überschwemmt. 14 Urlauber mussten ihre vier Zelte räumen und in zur Verfügung gestellten Unterkünften übernachten. Im Bezirk Gänserndorf (NÖ)  deckten Sturmböen Dutzende Dächer ab.

Rekorde

Die Unwetter nehmen kein Ende

Zwar präsentiert sich in dieser Woche das Wetter ansonsten weiterhin sommerlich,  die Tageshöchstwerte pendeln sich  aber unter 30 Grad ein.  In den westlichen Bundesländern fallen die Temperaturen  sogar auf  bescheidene 21 bis 27 Grad. Clemens Biermair, Meteorologe von der Hohen Warte: "Es wartet ein Wechselspiel aus Sonne und Wolken, mit regionalen Gewittern plus Regen und Hagel. Der Sommer normalisiert sich langsam wieder."

Die erste Halbjahresbilanz für 2012 (siehe Grafik) zeugt aber von allem anderen als von Normalität.  Denn inklusive des vergangenen Wochenendes verzeichneten die Landeshauptstädte Wien, St. Pölten, Eisenstadt und Klagenfurt Hitzerekorde seit Beginn der Aufzeichnungen  bei den sogenannten heißen Tagen (30 Grad und darüber).

Stromausfälle in Wien

Aber nicht nur den Menschen setzte die "Affenhitze" zu. Auch die Wiener Stromversorgung kollabierte. Innerhalb von einer Woche  fielen an sechs Standorten die Transformatoren aus. Montagfrüh waren in Ottakring schon wieder 1500 Wohnungen ohne "Saft". Der Geschäftsführer des Wien Energie-Stromnetzes, Reinhard Brehmer, machte die Wetterkapriolen für die Schaden-Serie verantwortlich: "Durch die  Hitze wurden Böden und der Asphalt stark erwärmt. Somit kommt es zu den Ausfällen."

Laut Markus Simakvon der Österreichischen Hagelversicherung betrugen allein am Sonntag die Schäden in der Landwirtschaft 3,5 Mio. Euro.

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