Die Kapitulation

Die Kapitulation
Starks Rücktritt ist ein Fanal: Ein Bollwerk gegen die Transferunion geht unter.

Im Juni bekräftigte Jürgen Stark im KURIER-Interview sein Credo und das seiner wenigen Mitstreiter: Nur harte Reformen der Schlampländer und nichts sonst sind der Weg aus der Euro-Krise. Nur die verbessern deren Wettbewerbsfähigkeit und bauen die Spannungen in der Eurozone ab. Dass die EZB unter dem Franzosen Trichet, Hüterin des Euro-Geldwertes, sich auf Druck der (französischen) Politik zu deren Büttel machte, indem sie mit Käufen von wertarmen Anleihen ihre Defizite und Banken stabilisierte, werde sich ja nicht mehr wiederholen, so Stark damals hoffnungsvoll.

Im August aber kaufte die EZB (auch mit Billigung von Österreichs Notenbankchef Nowotny) Italien Anleihen ab und half damit dessen Mega-Defizit zu finanzieren. Mario Draghi, Roms Notenbankchef und designierter Trichet- Nachfolger, half, die Scheinreformen Berlusconis salonfähig zu machen. Starks Rücktritt ist das ultimative Misstrauensvotum gegen ihn - und die Resignation vor der Politik, auch der zaghaften in Berlin.

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