Der Anti-Charmeur
Amerikas Konservative werden mit Mitt Romney nicht warm. Daran hat auch die für republikanische Verhältnisse fast moderate Programmrede des Präsidentschaftskandidaten beim Parteitag wenig geändert. Mitt Romney bleibt Mitt Romney, ein seltsam steril wirkender Ex-Firmenboss, der immer noch so wirkt, als würde er den Politiker nur mimen. Doch letztlich wird es egal sein, dass Romney die Herzen der ultra-konservativen Wählerbasis nicht zufliegen. Sie wird ihn am 6. November wählen. Denn entscheidender als die Begeisterung für Romney ist ihr Wunsch, Präsident Obama aus dem Amt zu jagen.
Für einen Sieg aber braucht Romney mehr: Nämlich die Stimmen all jener Wähler in der Mitte, die mit der wirtschaftlichen Bilanz des US-Präsidenten hadern – und das sind sehr, sehr viele. Sie werden für ein plausibles Wirtschaftsprogramm stimmen, das den USA wieder zu Schwung verhilft. Ob Romney das mit seinen radikal-liberalen Plänen gelingt – Steuern senken, Ausgaben kürzen, Unternehmer fördern – darin liegt letztlich seine größte Chance und nicht in der Frage, ob Romney der König der Wählerherzen ist oder nicht.
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