Chaos durch U-Bahnstreik in London

Verkehrschaos in London: Ersatzbusse waren überfüllt, Londoner standen Schlange.

Handgreiflichkeiten in der Linie 113. Der Fahrer weigert sich loszufahren, weil der Bus völlig übeladen ist! Jetzt kommt die Polizei", schrieb ein Pendler namens Lucas auf Twitter. "Ich bin unterwegs zum Canary Wharf - hoffentlich bin ich zu Weihnachten da!", so ein anderer. "Ich bin gemütlich die 4,8 Kilometer zum Büro zu Fuß gegangen", twitterte Bella Barlow mit ironischem Unterton. "Ich sollte das immer so machen - Stichwort Gesundheit."

Vielen Menschen in London blieb Donnerstag im morgendlichen Stoßverkehr nur eine Wahl - zu Fuß gehen. Erstmals seit 2002 stand die Londoner U-Bahn völlig still. Anders als bei den meisten Streiks fuhren die U-Bahnen nicht einmal im Notverkehr, sondern waren komplett lahmgelegt. Die 270 Stationen blieben geschlossen.

Millionen Fahrgäste mussten sich Ersatzlösungen suchen, um zur Arbeit zu kommen. Busse, die Stadtbahn Overground und Züge waren völlig überfüllt, es kam zu chaotischen Szenen. Auf Bahnsteigen bildeten sich endlos scheinende Schlangen. Busse blieben gar nicht mehr stehen, weil sie keine Passagiere mehr aufnehmen konnten. Ein freies Taxi zu finden war fast unmöglich.

Mehr Geld gefordert

Seit Mittwochabend streikten vier Gewerkschaften. Der Ausstand sollte 24 Stunden dauern. Die Nahverkehrsgesellschaft Transport for London (TfL) rechnete auch für Freitag noch mit Störungen. Die bei der „Tube“ genannten U-Bahn Beschäftigten wollen mehr Geld, weil sie ab Mitte September auf vielen Strecken am Wochenende auch nachts arbeiten sollen. Es geht ihnen aber auch um Arbeitszeitregelungen. Bisher müssen Nachtschwärmer in London den Bus nehmen.

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