Castor-Transport nach fünf Tagen am Ziel

Castor-Transport nach fünf Tagen am Ziel
Der längste und teuerste Atommüll-Transport nach Gorleben aller Zeiten hat sein Ziel erreicht.

Nach fünf Tagen Fahrt hat der längste und teuerste Castor-Transport aller Zeiten am Montagabend das Zwischenlager Gorleben erreicht. Der erste von insgesamt elf Lkw mit hoch radioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague passierte am Montagabend die Einfahrt der Anlage.

Geschützt von Tausenden Polizisten hatte der Konvoi von Dannenberg aus die letzten 25 Kilometer auf der Landstraße zurückgelegt. Die Spezialbehälter waren von Eisenbahnwaggons auf Tieflader gehoben worden. Für den Weg von der Normandie nach Niedersachsen waren die Metallcontainer auf der Schiene transportiert worden. Die Fahrt musste wegen zahlreicher Demonstrationen und spektakulären Protestaktionen von Atomkraftgegnern immer wieder unterbrochen werden.

Durch die Verzögerungen wurde es der längste Atommülltransport ins Wendland: Am Mittwoch startete er um 16.00 Uhr in Valognes. In der Nacht auf Montag kam der Castor-Zug mit den elf Behältern in Dannenberg an. Davor hatten unter anderem eine Frau und drei Männer nach 14 Stunden eine Blockade der Schienen beendet. Sie hatten sich mit einer Betonpyramide im Gleisbett festgekettet.

Der 13. Castor-Transport nach Gorleben ist der letzte aus La Hague. Der Atommüll fiel bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken an. Deutschland ist verpflichtet, ihn zurückzunehmen.

Betonpyramide

Aus Sicht der Castor-Gegner ist Gorleben nicht für die Lagerung des Atommülls geeignet. Sie befürchten, dass der Salzstock aus politischen Gründen als Endlager durchgesetzt werden soll. Zudem würde mit der Einlagerung weiterer Castoren versucht, Fakten zu schaffen. Kritiker halten den Salzstock unter anderem wegen der geologischen Begebenheiten für ungeeignet. An die vom deutschen Umweltminister Norbert Röttgen und den deutschen Bundesländer-Regierungen vereinbarten Suche nach einem alternativen Endlagerort in Deutschland glauben die protesterfahrenen Wendländer nicht. Sie fordern, Gorleben bei der neuen Suche kategorisch auszuklammern.

  • Bilder

Kommentare