Bonusgeld für Bummler-Abbau an Unis
Kurz vor Weihnachtenhat sich Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) von der Finanzministerin die Zusage der zusätzlichen Uni -Milliarde für 2013–15 geholt. Nun geht es darum, wie das Geld verteilt wird. Für die Uni-Budgets, die in dreijährigen Leistungsvereinbarungen festgelegt werden, stellt Töchterle jetzt neue Spielregeln auf. Mehr Transparenz soll es geben, mehr Kontrolle durch das Ministerium, und vor allem eines: „Einen stärkeren Zusammenhang zwischen dem Geld, das der Staat bezahlt und der Leistung, die er dafür bekommt.“
Inaktive Studenten
So werden die Unis belohnt, wenn sie „inaktive Studierende aktivieren“. Derzeit legt ein Drittel der Studenten (ca. 100.000) so wenige Prüfungen ab, dass man laut Experten-Bericht „davon ausgehen kann, dass sie sich weniger als einen Tag pro Woche mit der Uni beschäftigen“. 15 Prozent der Uni-Studenten machen keine einzige Prüfung. Bis jetzt spielte es bei der Uni-Finanzierung keine große Rolle, wie viele Studenten aktiv bzw. inaktiv sind. Jetzt werden 270 Millionen, fast ein Drittel der Hochschul-Milliarde, nach der Zahl aktiver Studenten vergeben – mit einem Bonus für die „Aktivierung“.
Rund 150 Millionen sind an stärkere Kooperationen mit anderen Unis, der Wirtschaft, Gemeinden und Ländern, sowie das Einwerben von EU-Geldern gebunden.
Neue Klagen?
Weil die Wirtschaftsuniversität aufgrund gestiegener Studentenzahlen bei gleichem Budget und fehlender Zugangsregeln gegen die aktuelle Leistungsvereinbarung klagte und recht bekam, geht Töchterle davon aus, „dass auch andere Unis das versuchen“. Das will man zum einen dadurch verhindern, dass die neuen LV (Abschluss bis Jahresende) so formuliert werden, dass Klagen kaum möglich sind (der WU wurde beim letzten Mal die Einführung von Zugangshürden in Aussicht gestellt) . Außerdem will Töchterle weiter mit der SPÖ über Zugangsregelungen in den Massenfächern verhandeln und so Klagen der Unis vorbeugen.
Kommentare