Zweifel an Lebenslauf von Italiens möglichem neuen Premier

"New York Times" relativiert Angaben zu Studium in New York. Auch Unklarheit über Studien in Wien.

Die New York Times äußert Zweifel an angeblichen US-Studien des italienischen Juristen Giuseppe Conte, der zum neuen Premier einer Regierung aus der rechten Lega und der Fünf Sterne-Bewegung in Rom aufrücken soll. In Contes Lebenslauf wird von einem Studium an der New York University berichtet.

Laut dem Blatt gibt es jedoch keinerlei Hinweis, dass Conte einen Lehrgang an der New York University besucht habe. Die Fünf Sterne-Bewegung, der Conte nahesteht, reagierte kritisch auf den Bericht der Tageszeitung. Die Gruppierung betonte, dass der Jurist in seinem Lebenslauf keineswegs behauptet hatte, an der New York University ein Masterstudium besucht zu haben. "Wie jeder andere Akademiker war Conte im Ausland, um sein juristisches Englisch zu verbessern", so die Fünf Sterne-Bewegung in einer Presseaussendung.

Conte sei ein hochkompetenter Jurist, wie aus seinem Lebenslauf hervorgeht. "Paradoxerweise wird dies zu einer Schuld gemacht. Das bestätigt die Sorge, die man vor dieser Regierung des Wechsels in Italien hat", kommentierte die Fünf Sterne-Bewegung.

"Juristische Fortbildung" an reinem Sprachinstitut?

Auch ein vom designierten Conte in seinem Lebenslauf angeführter Wien-Aufenthalt gibt Anlass zu Unklarheiten. Unter dem Punkt "juristische Fortbildungen" führt Conte neben den Universitäten Cambridge oder Yale auch ein "International Kultur Institut (Vienna, 1993)" an.

Dieses Institut existiert zwar, das "iki - internationales kulturinstitut" ist allerdings eine reine Sprachschule, die Deutschkurse anbietet. Auf APA-Anfrage erklärte man im iki, man könne aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskünfte über etwaige Kursteilnahmen geben.

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