Zum Tode verurteilte Mörder von US-Autor entkommen

Zum Tode verurteilte Mörder von US-Autor  entkommen
Verurteilte Mörder entkamen bei Überführung von Gefängnis ins Gericht. Es wurde Kopfgeld auf die Islamisten ausgesetzt.

Zwei zum Tode verurteilte islamistische Mörder eines säkularen US-Autors und seines Verlegers sind in Bangladesch bei einer Überführung vom Gefängnis zu einem Gericht entkommen. Die Polizei setzte am Montag ein Kopfgeld im Wert von insgesamt 2 Millionen Takas (knapp 19.000 Euro) auf sie aus. Bei der Überführung am Sonntag griffen Unbekannte die Gefängnismitarbeitenden mit Pfefferspray an und nahmen die Verurteilten auf Motorrädern mit.

Land in Alarmbereitschaft

Die Verurteilten hätten im Gericht in der Hauptstadt Dhaka zu einem Fall von gewaltsamen Extremismus aussagen sollen. Die Polizei im ganzen Land und Grenztruppen seien in Alarmbereitschaft, sagte Innenminister Asaduzzaman Khan.

Die beiden Männer sind Mitglieder der islamistischen Gruppierung Ansar al-Islam. Sie und andere Islamisten wurden für den Mord an dem säkularen US-Autor mit Wurzeln in Bangladesch, Avijit Roy, und seinem Verleger, Faysal Arefin Deepan, im Jahre 2015 zum Tode verurteilt. Die beiden Morde waren Teil einer Angriffswelle von islamistischen Extremisten in dem mehrheitlich muslimischen Land von 2013 bis 2016, bei der säkulare Autoren, Blogger, Akademiker, Priester und Vertreter religiöser Minderheiten angegriffen wurden. Die Angriffe hatten jeweils der "Islamische Staat" (IS) oder Al-Kaida für sich beansprucht. Ermittler gehen jedoch davon aus, dass es sich dabei um einheimische Islamisten handelte. Als Antwort auf die Angriffe hatten Sicherheitskräfte in Bangladesch mehr als hundert verdächtigte Islamisten bei Razzien getötet.

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