Zum "Dank": Rumänien beschallt Einwohner mit Bundeshymne

Zum "Dank": Rumänien beschallt Einwohner mit Bundeshymne
Samstag und Sonntag erklingt vorerst "Erwache, Rumänien" aus den Lautsprechern der Polizeiwagen.

All jenen, die sich über die kurze "I am from Austria"-Aktion der Wiener Polizei beschwert haben, sei versichert: Es hätte viel schlimmer kommen können. Dafür reicht ein Blick nach Rumänien, wo vor allem Spätaufstehern in den kommenden Wochenenden ein Erwachen blüht, wie es nur patriotische Gemüter gutheißen dürften.

Zum Dank dafür, dass die meisten Rumänen sich an die Corona-Ausgangssperre halten, bekommen sie an den Wochenenden nämlich aus den Polizeiautos zwei Mal pro Tag ihre Nationalhymne zu hören. Das ordnete der Innenminister Marcel Vela am Samstag an, wie rumänische Medien berichteten.

An Samstagen und Sonntagen, jeweils um 17 und um 21 Uhr Ortszeit soll die Hymne „Desteapta-te, Romane“ ("Erwache, Rumäne") aus den Lautsprechern der Polizeiwagen ertönen, die im ganzen Land auf den Straße patrouillieren. Diese Darbietungen sollen für die gesamte Dauer des Notstandes andauern, der in Rumänien wegen der Corona-Pandemie gilt.

Bis zu 15 Jahre Haft

In Rumänien ist nicht nur die Ausgangssperre scharf geregelt, bei Zuwiderhandlung blühen auch gepfefferte Strafen. Seit Mittwoch darf man das Haus auch tagsüber nur noch für dringend notwendige Einkäufe oder den Weg zur Arbeit verlassen. Bislang galt die Ausgangssperre nur für die Nachtstunden. Menschen über 65 Jahre dürfen zu ihrem eigenen Schutz nur noch bei Ausnahmen hinaus.

Bei einer einfachen Missachtung der Anordnungen drohen bis zu drei Jahre Haft. Wenn sich dadurch ein Mensch mit dem Virus ansteckt, steigt die Strafe auf bis zu fünf Jahre Gefängnis. Mit bis zu 15 Jahren Haft können Verstöße gegen die Anti-Coronavirus-Maßnahmen geahndet werden, die zum Tod eines Menschen führen.

In Rumänien sind bis Samstag 30 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben. Die Zahl der Infizierten stieg um 160 auf 1.452 seit Ausbruch der Pandemie. 139 davon sind inzwischen wieder gesund. 34 liegen auf Intensivstationen, 25 in lebensbedrohlichem Zustand. 7.801 sind in Quarantäne und 131.367 in behördlich angeordneter Isolation zu Hause.

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