Auch persönlich ist der Sohn eines maltesischen Einwanderers eine markante Ministerbesetzung. Mit Buttigieg übernimmt erstmals ein deklarierter Homosexueller ein derart hohes Amt in den USA.
Alte Hasen
Doch neben Buttigieg, der noch nie Teil der Spitzenpolitik in Washington war, verlässt sich der 78-jährige Biden meist auf erfahrene politische Veteranen, mit denen er über Jahre und Jahrzehnte eng zusammengearbeitet hat.
Der zukünftige Außenminister Antony Blinken, oder der Klimabeauftragte John Kerry sind nur zwei Beispiele für prominente politische Persönlichkeiten aus der Ära von Barack Obama, oder sogar Bill Clinton, die jetzt wieder an die politische Spitze rücken.
Biden selbst hat in den Wochen seit seinem Wahlsieg betont, dass er mitten im „dunklen Winter“ der Pandemie-Krise eine rasch handlungsfähige Regierung brauche. Auch müsse nach den von ständigem Streit und Minister-Entlassungen im Stakkato geprägten Trump-Jahren wieder mehr Vernunft in Washington einkehren.
Doch vor allem am linken Flügel der Demokraten, der ja lange auf Bidens stärksten Gegenkandidaten Bernie Sanders eingeschworen war, wächst die Kritik an der moderaten Linie des zukünftigen Präsidenten.
Eine der prominentesten Stimmen dieses Lagers ist die New Yorker Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez. Sie fordert einen „Platz am Regierungstisch“ für ihre Progressiven und deren Forderungen. Es werde allmählich Zeit, dass Biden die großen Themen seiner Präsidentschaft klar mache. „Eine Postenbesetzung hier, eine Postenbesetzung da“, meinte sie gegenüber der New York Times, „wo sind die großen Themen, die politische Botschaft dieses Kabinetts?“
"Erfahrung reicht nicht"
Der Präsident, so kritisieren auch liberale Kommentatoren, würde sich zu sehr auf alte Freunde und Vertraute verlassen, um wirklich neue Wege einschlagen zu können. Bidens Kabinett sehe aus wie „ein Team aus Kameraden“. Nur Erfahrung und Kompetenz alleine, gibt sich auch ein junger frisch gewählte Kongressabgeordneter skeptisch, „reichen nicht aus, wenn man das Ziel hat, das Land besser zu machen.“
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