Zu hoher Energieverbrauch: Kosovo verbietet Schürfen von Kryptowährungen

Zu hoher Energieverbrauch: Kosovo verbietet Schürfen von Kryptowährungen
Das Land erlebt aktuell eine schwere Energiekrise - und zieht der Krypto-Branche jetzt den Stecker.

Kryptowährungen zu „schürfen“ klingt für viele Menschen wie eine einfache Geschäftsidee: Man stellt dem Netzwerk der jeweiligen Währung, zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum, die Leistung des eigenen Rechners zur Verfügung und erhält als Ausgleich digitales Geld.

Das Problem dabei: Mit jeder neu geschürften digitalen Münze wird für die nächste mehr Rechenleistung, also mehr Strom benötigt. So bleibt der Wert der Kryptowährungen hoch.

Wegen dieses Prinzips zahlt sich das Schürfen heutzutage nur noch an Orten aus, wo Strom außerordentlich günstig ist. In Europa trifft das auf kaum ein Land zu, doch der Kosovo hat sich zuletzt als letzte Bastion für digitale Goldgräber gehalten.

Damit ist jetzt Schluss: Wie Wirtschafts- und Energieministerin Artane Rizvanolli sprach am Dienstag ein Verbot für das Schürfen von Kryptowährungen aus. Der Stromverbrauch sei für das Land zur Belastung geworden, vor allem, da man sich gerade in einer schlimmen Enrgiekrise befindet.

Zuletzt kam es zu Ausfällen von Kohlekraftwerken, auf die aber 90 Prozent der heimischen Produktion angewiesen sind. Zudem importiert der Kosovo fast die Hälfte seiner Energie, wobei die Importpreise zuletzt stark anstiegen.

Problematisch dürfte noch werden, dass offenbar der Großteil der Schürfer im Norden sitzt, wo mehrheitlich Serben wohnen. Viele von ihnen erkennen den Kosovo nicht als Staat an, wohl auch deshalb bleiben Stromrechnungen immer wieder unbezahlt.

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