Zahl der israelischen Neuinfektionen bleibt trotz Lockdown hoch
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Israel äußerst hoch. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagmorgen mitteilte, wurden am Vortag 6.808 neue Fälle registriert. Das ist nach den 6.995 Infektionen vom Dienstag der zweithöchste jemals verzeichnete Wert.
Am Dienstag war zugleich die Marke von 200.000 bekannten Infektionen seit Ausbruch der Pandemie überschritten worden. Der Wert von 100.000 Fällen war in Israel erst am 20. August erreicht worden.
Seit Freitag gilt in Israel ein mindestens dreiwöchiger Lockdown. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine Verschärfung für zwei Wochen ab diesem Freitag angekündigt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stimmte das Kabinett dem Vorhaben zu. Details zu den Plänen lagen zunächst nicht vor.
In Berichten hieß es, neue Einschränkungen würden unter anderem Demonstrationen betreffen. Menschen dürfen demnach nur noch innerhalb eines Radius von einem Kilometer von ihrem Zuhause in Gruppen von maximal 20 Teilnehmern demonstrieren - bei Wahrung eines Abstands von zwei Metern zueinander. Eine Ausnahme soll es unter bestimmten Voraussetzungen für den wöchentlichen Protest nahe der Residenz Netanjahus in Jerusalem geben, wie die Zeitung "Haaretz" berichtete.
Die Regierung will mit dem Lockdown eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Einzelne Kliniken mussten zuletzt Corona-Patienten zurückweisen, weil kein Platz für deren Behandlung war.
Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen im Mai, die von Experten kritisiert wurden, schnellten die Zahlen jedoch in die Höhe. Die Regierung appellierte wiederholt an die Menschen, sich an Vorschriften wie Mund-Nase-Bedeckungen und Abstandsregeln zu halten.
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