Zahl der Corona-Fälle in Wuhan war zehn Mal höher als bisher bekannt

Bild vom vergangenen Jänner im Rot-Kreuz-Spital in Wuhan
Neue chinesische Studie belegt jetzt: Bis zu 500.000 Menschen waren im Epizentrum des Virus infiziert

Das Ausmaß der Coronakrise zu Beginn des Jahres dürfte in Wuhan, wo alles seinen Anfang nahm, zehn Mal schlimmer gewesen sein als bisher berichtet. Zu diesem Schluss kommt eine soeben präsentierte Studie der chinesischen Gesundheitsbehörden.

34.000 Menschen in der 11 Millionen Einwohner zählenden Metropole Wuhan waren auf Antikörper untersucht worden - rund 4,4 Prozent von ihnen hatten welche. Das deutet darauf hin, dass sie mit dem Covid-19-Virus infiziert waren.

Nach Ergebnissen der Studie des chinesischen Zentrums für Seuchenbekämpfung aber bedeutet dies: Nicht 50.000 Menschen, wie die offiziellen chinesischen Stellen bisher behauptet hatten, waren infiziert, sondern zehn Mal mehr. An die 500.000 Chinesen in Wuhan hatten sich demnach in den ersten Monaten mit dem Virus infiziert.

Immer wieder war China dafür international kritisiert worden, dass es das wahre Ausmaß der Seuche leugne und die Zahlen beschönige.

Wuhan war hermetisch, wenn auch zu spät, von der Umgebung abgeriegelt worden - offenbar mit Erfolg. In der unmittelbaren Nachbarschaft der Metropole konnten die Forscher nur eine Rate von 0,44 Prozent an Menschen mit Antikörpern feststellen.

Von einer Herdenimmunität aber ist auch Wuhan noch immer weit entfernt. Dafür hätte mindestens die Hälfte der Stadtbevölkerung infiziert sein müssen. Tatsächlich aber entspricht die Rate jener Menschen in Wuhan, die nun Antikörper besitzen, in etwa jener Rate der in Spanien. Dort besitzen 6,2 Prozent der Spanier Antikörper.

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