Wieder Proteste gegen Militärjunta im Sudan

Wieder Proteste gegen Militärjunta im Sudan
Demonstranten lassen sich von tödlicher Gewalt nicht abschrecken

Im Sudan hat es den vierten Tag in Folge Proteste gegen die Militärregierung gegeben. In der Hauptstadt Khartum und mehreren Vororten gingen am Sonntag hunderte Menschen auf die Straße, wie Augenzeugen sagten. Am Donnerstag waren bei Massenprotesten in Khartum neun Demonstranten getötet worden. Trotz des gewaltsamen Vorgehens der Sicherheitskräfte hatte es auch am Freitag und Samstag wieder Proteste gegeben; am Sonntag hielten diese nun weiter an.

Im Sudan hatte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Bashir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht.

Über hundert Todesopfer

Mindestens 114 Menschen wurden dabei bereits getötet. Am Sonntag erlag nach Angaben von Ärzten ein Demonstrant seinen Verletzungen, die er bei einer Protestkundgebung Mitte Juni erlitten hatte.

Die UNO, die Afrikanische Union und die nordostafrikanische Regionalorganisation Igad hatten nach den Todesfällen am Donnerstag ein Ende der Gewalt gefordert. Alle Versuche der internationalen Gemeinschaft, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, sind aber bisher gescheitert.

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