Wieder Explosionen auf Krim: Munitionslager und Transformator in Flammen

Wieder Explosionen auf Krim: Munitionslager und Transformator in Flammen
Eine Woche nach Explosionen auf Luftwaffenstützpunkt. Bevölkerung wird evakuiert.

Im Norden der von Russland 2014 von der Ukraine annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist einem Agenturbericht zufolge am Dienstag ein Munitionsdepot explodiert. Ein Brand brach laut dem russischen Verteidigungsministerium aus. Der Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow sagte vor Ort im Gebiet Dschankoje, es gebe zwei Verletzte.

Zu den Gründen der Detonation müsse sich das russische Verteidigungsministerium äußern, sagte er. Die Explosionen gingen weiter, erklärte Aksjonow in einer Videobotschaft in seinem Blog beim Nachrichtenkanal Telegram. "Es läuft eine Evakuierung, für die Sicherheit der Bewohner wird eine fünf Kilometer große Sicherheitszone gebildet", sagte er. Kräfte des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde und des Zivilschutzes seien im Einsatz.

Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach von einem "Sabotageakt". Es sei eine Reihe von zivilen Objekten beschädigt worden, darunter Stromleitungen, ein Kraftwerk und Bahngleise sowie einige Wohngebäude, hieß es. Es gebe keine Schwerverletzten. Es werde alles unternommen, um die Folgen zu beseitigen. Es war zunächst unklar, wer für die Explosion verantwortlich war.

Nach Behördenangaben kam es in dem Dorf Maiskoje zu der Explosion, und zwar auf dem Gelände eines früheren Bauernhofes, der von den russischen Streitkräften als Munitionslager genutzt wird. Auch eine Umspannstation für die Stromversorgung soll in Brand geraten sein, hieß es.

Die Explosionen, beziehungsweise ihre Nachwirkungen, sind auf diversen Videos in Sozialen Netzwerken zu sehen:

Vor einer Woche wurden bis zu 14 russische Kampfflugzeuge auf einem Luftwaffenstützpunkt der Krim zerstört - nach einigen Explosionen. Der Kreml sprach von einem Unfall.

Als wahrscheinlicher gilt ein ukrainischer Sabotageakt, eventuell verfügt Kiew bereits über Raketensysteme, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben und per HIMARS abgefeuert werden könnten.

Die Explosionen vom Dienstag dürften zumindest nicht zur Stärkung der Glaubwürdigkeit des russischen Narrativs beitragen. 

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