Werben für die Union: "Europa – was ist jetzt?"
Nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl: Am 25. Mai 2014, also in knapp sechs Monaten, sind mehr als 500 Millionen EU-Bürger aufgerufen, das Europäische Parlament direkt zu wählen. Die Begeisterung darüber ist in der Bevölkerung freilich sehr begrenzt, gerade einmal 46 Prozent Wahlbeteiligung gab es beim letzten Wahlgang 2009.
Damit Europa überhaupt Thema bei den jungen Wählern wird, hat die Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik eine Wanderausstellung mit dem zielgruppenorientierten Titel „Europa – was ist jetzt?“ konzipiert, die von Schulen angefordert werden kann.
Zum Start-Event am Montag in Wien im Haus der EU kamen rund 130 Schüler aus Wien und Niederösterreich zu einer Podiumsdiskussion mit EU-Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und den Grünen. Und die Schüler wussten überraschend gut über die EU Bescheid. Sie stellten Fragen zur Krise, zur Jugendarbeitslosigkeit, zur Tragödie vor Lampedusa, zum Brüsseler Lobbying und über die Zukunft der Union.
Einstimmig waren sich die drei angereisten Abgeordneten, Jörg Leichtfried von der SPÖ, Elisabeth Köstinger von der ÖVP und die Grüne Ulrike Lunacek, dass es skandalös war, dass die EU im vergangenen Nationalratswahlkampf keine Rolle spielte. Wo es doch in der EU um Zukunftsentscheidungen für die Jugend geht.
„Die Schüler sind sehr an EU-Themen interessiert“, erzählt Ingrid Jauk-Woda, Lehrerin an der HLW10 in Wien-Favoriten, „aber ich bemerke, dass die Jugendlichen bezüglich der Zukunft der EU immer kritischer werden.“
Nach der Diskussion wunderten sich die Schüler Burak, Oscar und Sulejman von der HAK/HAS bfi Margaretenstraße dann aber doch, warum die Antworten der Politiker so langatmig waren, und – etwa in Sachen Griechenland – nur „um den heißen Brei“ geredet wurde. Ganz so leicht dürfte der Wahlkampf um die Jugend-Stimmen also doch nicht werden.
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