"Was für ein Kater!": So reagierte die britische Presse auf die Niederlage

"Was für ein Kater!": So reagierte die  britische Presse auf die Niederlage
Die britischen Boulevardblätter feierten die Mannschaft trotz Niederlage und begeisterten sich für Prinz George

"Der Stolz von Löwen": Großbritanniens meistgelesenes Boulevardblatt "The Sun gönnte dem englischen Fußballteam ordentlich Pathos auf seiner Titelseite. Schon nächstes Jahr, gab man sich versöhnlich, stünde eine Fußball-WM an und damit neue Hoffnung. Schlagzeilen nach Großereignissen, das hat auf den britischen Inseln noch mehr Bedeutung als anderswo. Nicht umsonst streiten sich die "Sun" ständig mit anderen Medien, wer denn wann ihre Titelseite herzeigen dürfe. Etwas wehmütiger gab sich dagegen die "Daily Mail" in ihrer online-Ausgabe: "Was für ein Kater" war da zu lesen: "Englands Fans wachen mit verschwollenen Augen auf".

"Der Elfmeter-Fluch"

Das Leitmotiv für die Schlagzeilen, auch bei den anspruchsvollen Medien, war natürlich der sogenannte "Elfmeter-Fluch". So erinnerte sich der "Guardian" auf Seite eins daran, dass ausgerechnet England-Trainer Gareth Southgate bei der Europameisterschaft 1996 selbst den entscheidenden Elfmeter vergeben hatte. Die "Times" leistete sich dazu auch noch ein bisschen liebevolle Ironie: "Schlechte Zeiten haben sich noch nie so gut angefühlt", kommentierte sie die Grundstimmung im Land nach dem Elfer-Desaster. Der "Daily Express" begann seine Schlagzeile gleich einmal mit einem sehr patriotischen aber: "Aber wir sind so stolz auf euch".

Prinz George als Tröster

Und die "Daily Mail", ohnehin die erste Instanz was das britische Königshaus betrifft, tröste ihre Leser mit Bildern vom inzwischen siebenjährigen Prinz George, der mit seinen Eltern, Kate und William in Wembley dabei sein durfte.

"Was für ein Kater!": So reagierte die  britische Presse auf die Niederlage

 

  

"Von Freude zur Verzweiflung" kommentierte man dort den Auftritt des kleinen Prinzen. Der jubelte anfangs mit seinen Eltern über den Führungstreffer und musste am Ende getröstet werden. Der "Daily Express", der seine Leser gerne mit ein bisschen Deutschland-Feindlichkeit - in England eine sehr verbreitete Grundhaltung - bedient, schnappte sich eine Zeile der deutschen "Bild-Zeitung", die das Finale mit den Worten "Wieder nichts" kommentiert hatte, und meinte bitter: "Deutsche Medien machen sich über Englands Niederlage lustig".

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