Warum in den USA so viele Kinder auf den Intensivstationen landen

Warum in den USA so viele Kinder auf den Intensivstationen landen
Ein Fünftel aller Neuinfektionen in den USA fallen auf Kinder, knapp zwei Prozent von ihnen landen im Krankenhaus.

Die wegen der Delta-Variante stark steigenden Infektionszahlen in den USA führen auch immer häufiger zu schweren Verläufen bei Kindern. Wie die deutsche Tageszeitung Welt berichtet, werden beispielsweise im Kinderkrankenhaus von Little Rock, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Arkansas, aktuell 24 Kinder mit schwerwiegenden Covid-19-Infektionen behandelt. Sieben Minderjährige befinden sich zudem auf der Intensivstation, vier müssen beatmet werden. Sie alle sind ungeimpft.

Es stimmt zwar, dass schwere Krankheitsverläufe mit zunehmendem Alter deutlich häufiger auftreten, doch auch die ganz jungen kann es erwischen. Und je mehr Kinder sich grundsätzlich mit dem Virus infizieren, desto mehr solcher Fälle treten auf - und landen im Ernstfall auf den Intensivstationen.

Genau das kann man momentan in den Vereinigten Staaten beobachten. Alleine in der vergangenen Woche wurden in den USA 72.000 Neuinfektionen bei Kindern festgestellt, das ist knapp ein Fünftel aller registrierten Fälle - und deutlich mehr, als weltweit im bisherigen Pandemieverlauf zu beobachten war (14 Prozent). Das dürfte weniger an der agressiveren Delta-Variante liegen, als daran, dass der Anteil der Ungeimpften bei Kindern viel höher ist als bei Erwachsenen. Da hilft auch die in den USA zugelassene Impfung ab zwölf Jahren nur bedingt, denn viele Patienten sind jünger.

Vor allem in Regionen mit niedriger Durchimpfungsrate wie Alabama, Louisiana und Florida betreuen Kinderkrankenhäuser mehr junge Covid-19-Patienten als jemals zuvor. Bisher sorgten je nach Bundesstaat bis zu zwei Prozent aller Covid-Fälle bei Kindern für einen Krankenhausaufenthalt. Bisher sind alleine in den USA bereits 532 Kinder am Coronavirus verstorben.

Die Lösung, wie man Kinder am Besten vor schweren Verläufen schützen kann, ist etlichen Gesundheitsexperten zufolge einmal mehr: Impfen. Auch eine höhere Durchimpfungsrate unter Erwachsenen führt zu deutlich weniger Neuinfektionen, wodurch das Virus weniger Kinder erreicht. So kann auch die Zahl der Jungen auf den Intensivstationen gering gehalten werden.

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