Warum der Papst am Zölibat rüttelt

Warum der Papst am Zölibat rüttelt
Der Vatikan erlaubt die Priesterweihe für verheiratete Männer – allerdings nur in entlegenen Regionen. Reformern geht das nicht weit genug, Traditionalisten sind empört.

Kommt die katholische Kirche doch noch auf Augenhöhe mit der modernen Welt? Unter dieser Perspektive werden kirchliche Großveranstaltungen wie die nun zu Ende gegangene Amazonien-Synode im Vatikan meistens betrachtet. Gerade diese jüngste Zusammenkunft von Bischöfen und Experten war mit weitgespannten Erwartungen überfrachtet: bezüglich ökologischer und sozialer Fragen – aber eben mindestens so sehr mit Blick auf innerkirchliche Reformen, diesfalls die Zulassungsbedingungen zum Priesteramt betreffend.

Vielleicht noch mehr als bei der Familiensynode von 2015, welche in das viel diskutierte päpstliche Dokument „Amoris laetitia“ mündete (Stichworte: Sexualmoral, wiederverheiratete Geschiedene) wurde hier etwas sichtbar, was dieses Pontifikat von Anfang an kennzeichnet: Es taugt als Projektionsfläche für Reformer wie Bewahrer – für die einen im Modus der Hoffnung, für die anderen in jenem der Befürchtungen.

Päpstliche Testballons

Das hat in hohem Maße mit der Person des Papstes selbst zu tun:

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