Von London bis Wien: Wo Russlands Giftmörder im Einsatz waren

Von London bis Wien: Wo Russlands Giftmörder im Einsatz waren
Politische Gegner mit Gift um die Ecke bringen, ist eine alte Taktik des KGB. Die Drahtzieher bleiben - wie auch im aktuellen Fall um den Oligarchen Abramovitsch - im Dunkeln

Der Patient krümmte sich vor Bauchkrämpfen, erbrach ständig und klagte über unerträgliche Rückenschmerzen: Die Ärzte am Wiener Rudolfinerhaus waren  ratlos. Der Patient, der ihnen in einer Nacht- und Nebelaktion direkt aus der Ukraine angeliefert worden war, hat Symptome, die sich allesamt nicht wirklich erklären ließen - außer durch eine Erkrankung, die man - zumindest an einer österreichischen Klinik - nur äußerst selten zu Gesicht bekam: Dioxinvergiftung. Viktor Juschtschenko, Kandidat der ukrainischen Opposition bei den Präsidentschaftswahlen 2004, war eigentlich mitten in einem aussichtsreichen Wahlkampf, als er nach einem Abendessen mit dem ukrainischen Geheimdienstchef zusammenbrach. Ein befreundeter Arzt, der in Wien tätig war, bestand darauf, ihn umgehend aus der Ukraine zu bringen. Sein Leben sei akut in Gefahr. Juschtschenko wurde in Wien gerettet. Was ihm bleiben sollte, war das unverkennbare Merkmal der Vergiftung mit Dioxin, eine hartnäckige Akne, die sein gesamtes Gesicht von da an entstellen sollte.

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