Viele EU-Staaten impfen ab Freitag wieder mit Astra Zeneca

Viele EU-Staaten impfen ab Freitag wieder mit Astra Zeneca
Deutschland, Italien, Frankreich, Bulgarien, Zypern, Lettland, Litauen : Alle greifen wieder zu britisch-schwedischem Vakzin.

Der Impfstoff von Astra Zeneca kann in der EU weiterhin uneingeschränkt eingesetzt werden. Das stellte die Europäische Arzneimittelagentur EMA Donnerstagnachmittag klar. EMA-Chefin Emer Cooke betonte: "Von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus ist ganz klar: das ist ein sicherer und effektiver Impfstoff.“  Das Aufatmen in vielen Ländern war groß - und in vielen davon wird gleich ab diesem Freitag, 19. März,  wieder mit dem Vakzin geimpft.

In Österreich wurde die Impfung damit ja bekanntlich nicht ausgesetzt. Das Nationale Impfgremium empfahl Donnerstagabend auch, den Impfplan wie vorgesehen fortzusetzen.

Zahlreiche andere europäische Länder haben hingegen Impfungen mit Astra Zeneca ausgesetzt. Die meisten Staaten haben noch am Donnerstagabend entschieden, den britisch-schwedischen Impfstoff umgehend wieder einzusetzen.

Frankreichs Premierminister Jean Castex hat - wie auch der britische Premier Boris Johnson - angekündigt, sich selbst damit am Freitag immunisieren zu lassen. Er geht mit gutem Vorbild voran, spitzt sich doch die Lage erneut wieder zu. Angesichts steigender Fälle mit Varianten des Coronavirus verhängt Frankreich über die Region Paris und mehreren anderen Teilen des Landes ab Freitagnacht einen vierwöchigen Lockdown.

Dritte Welle in Frankreich

„Die Epidemie verschlimmert sich“, sagte Castex und sprach von einer dritten Welle. Nun müsse verhindert werden, dass sie außer Kontrolle gerate. Schulen und dringend benötigte Geschäfte sowie Buchläden sollen offen bleiben. Reisen werden eingeschränkt.

Viele EU-Staaten impfen ab Freitag wieder mit Astra Zeneca

Frankreichs Premier Castex lässt sich am Freitag damit impfen

In Deutschland, wo weiter über bereits erfolgte leichte Lockerungsschritte diskutiert wird, hat Gesundheitsminister Jens Spahn Astra Zeneca ebenfalls grünes Licht gegeben. Ab Freitag wird auch Deutschland die Astra-Zeneca-Impfungen wiederaufnehmen aber mit einem neuen Warnhinweis. 

Spahn verteidigte das deutsche Vorgehen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von Astrazeneca. "Uns bestätigt die Analyse der EMA in unserem Vorgehen“, sagte er am Donnerstagabend in Berlin. „Es war richtig, die Impfungen mit Astra Zeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thombosenart analysiert worden ist.“

Viele EU-Staaten impfen ab Freitag wieder mit Astra Zeneca

Auch deutscher Gesundheitsminister Spahn gab grünes Licht

Noch schneller fiel die Entscheidung in Rom zugunsten des britisch-schwedischen Impfstoffs. In Italien wird auch ab Freitag wieder damit geimpft, teilte Ministerpräsident Mario Draghi mit. Im Land steigen die Corona-Zahlen wieder, die Nerven sind entsprechend gespannt, der Druck der Bürger, rasch geimpft zu werden, ist hoch.

Am Freitag geht es auch auf Zypern, in Bulgarien, in Lettland und Litauen wieder mit der Immunisierung der Menschen gegen das Coronavirus mit Astra Zeneca los. Die Erleichterung bei den Gesundheitsbehörden ist groß.

Spanien zögert

Spanien will die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca voraussichtlich ab kommenden Dienstag wiederaufnehmen. Das habe das Gesundheitsministerium den Regionen nach der Einsatzempfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für den Impfstoff vorgeschlagen, berichtete die Zeitung "El País“ am Donnerstagabend. Voraussichtlich solle der Impfstoff auch für Menschen über 55 Jahre freigegeben werden.

Allerdings werde auf Grundlage der EMA-Empfehlung noch geprüft, ob bestimmte Personengruppen mit einem erhöhten Risiko ausgenommen werden sollten.

Irland will am Freitag darüber entscheiden, ob die Astra-Zeneca-Impfungen wiederaufgenommen werden.

Todesfall in Schweden

Ganz anders die Stimmungslage in Schweden. Die schwedische Arzneimittelbehörde gab am Donnerstag einen Todesfall nach der Verabreichung des
Astra-Zeneca-Impfstoffs bekannt. Jetzt wolle man den Fall und die Entscheidung der EMA erst prüfen, hieß es in Stockholm.

Kommentare