Wagenknecht und Schwarzer fordern Friedensverhandlungen in der Ukraine

Wagenknecht und Schwarzer fordern Friedensverhandlungen in der Ukraine
Die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer rufen in einem gemeinsamen Video zu einem "Aufstand für Frieden" auf.

"Manche von euch sind vermutlich überrascht, mich hier mit Sahra Wagenknecht Schulter an Schulter zu sehen", sagt Alice Schwarzer zu Beginn des Videos lachend. Doch die Publizistin und die ehemalige Parteichefin der deutschen Linken eint ein gemeinsames Ziel: Beide Frauen lehnen Waffenlieferungen an die ukrainische Regierung ab und fordern sofortige Friedensverhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien. Deshalb hätten sie gemeinsam ein "Manifest für Frieden" verfasst.

Für den 25. Februar, einen Tag nach dem Jahrestag der russischen Invasion in der Ukraine, rufen Schwarzer und Wagenknecht deshalb in Berlin zu einer "großen Friedenskundgebung", einem sogenannten "Aufstand für Frieden" auf. "Da müsst ihr natürlich alle kommen", so die 80-jährige Schwarzer zum Ende des Kurzvideos, das am Freitagvormittag auf dem Twitter-Account von Wagenknecht gepostet wurde. "Wir müssen sichtbar werden."

Für beide Frauen ist es nicht das erste Mal, dass sie sich mit Nachdruck gegen Waffenlieferungen aussprechen. Vor allem Wagenknecht, die wöchentlich auf ihrem Youtube-Kanal über aktuelle politische Themen spricht, wirft der deutschen Bundesregierung seit Monaten vor, wegen der Lieferung von Munition, Waffen und Panzern zur Kriegspartei geworden zu sein.

"Wer Waffen liefert, will Krieg. Sonst würde er Diplomaten schicken. Die Ampel muss Friedensverhandlungen unterstützen, statt weiter Öl ins Feuer zu gießen", so Wagenknecht etwa in einem Video Mitte Jänner. 

Gegenwind auf Twitter

Zumindest auf Twitter erhalten Schwarzer und Wagenknecht aber auch viel Gegenwind.  "Wenn man wirklich Frieden fordert, müsste man fordern, dass Putin sich aus den völkerrechtswidrig eingenommen Gebieten zurück zieht. Habe ich diese Forderung überhört? Überlesen? Oder geht es doch nur darum, Putin seine Eroberungen zuzusprechen?", fragt etwa ein Nutzer.

Der Tagesspiegel-Redakteur Rainer Woratschka schreibt dagegen, die beiden würden mit ihrem Aufruf, keine Waffen mehr in die Ukraine zu liefern, in Wahrheit "die Menschen in der Ukraine schutzlos Putins Bomben und Kadyrows Vergewaltigern" aussetzen.

Auch Linke wegen Wagenknecht-Äußerungen gespalten

Selbst Wagenknechts eigene Partei ist seit Monaten wegen ihrer anhaltenden Äußerungen zum Krieg gespalten. Einem von hunderten Mitgliedern unterschriebenen Protestbrief an den Partei folgte eine Unterstützungsaktion von Teilen des Landesverbands Nordrhein-Westfalen, wo fast die Hälfte des Vorstands damit drohte, sich bei den Landtagswahlen im Oktober 2022 aus Solidarität zu Wagenknecht nicht aufstellen zu lassen. Seit dem Herbst deutete Wagenknecht zudem immer wieder öffentlich an, eine eigene Partei gründen zu wollen.

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