Sahra und das Gespenst einer Wagenknecht-Partei

Sahra und das Gespenst einer Wagenknecht-Partei
Die Linke-Politikerin polarisiert nicht erst seit Beginn des Krieges. Ausschlussrufe und Gerüchte um eine Parteineugründung werden immer lauter. Wie wahrscheinlich ist eine eigene Partei?

Selbstbewusst blickt Sahra Wagenknecht in die Kamera. Sie trägt ein rosa Kostüm, ihre Haare sind streng nach hinten gekämmt. Ihr Lieblingsthema, die "Kriegstreiberei des Westens" gegenüber Russland, dominiert auch die aktuelle Folge ihrer "Bessere Zeiten – Wochenschau" auf Youtube. "Wer Waffen liefert, will Krieg. Sonst würde er Diplomaten schicken. Die Ampel muss Friedensverhandlungen unterstützen, statt weiter Öl ins Feuer zu gießen."

Ihre Position gefällt. Über 600.000 Menschen folgen ihr auf der Videoplattform, bis zu zwei Millionen Mal werden ihre Videos geklickt. Das Kommentarfeld hat sich längst zur Echokammer gewandelt: "Vielen Dank für Ihre wahren Worte!", "Wieder eine glänzende Analyse."

Von so viel Zustimmung kann "ihre" Linkspartei aktuell nur träumen. Bei jeder der vier Landtagswahlen im Vorjahr verfehlte die Partei den Einzug ins Parlament. "Gründen Sie Ihre eigene Partei!", schrieb ein User unter Wagenknechts letztes Video. 50 anderen gefällt der Kommentar.

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