Donald Trump, erklärt in sechs Minuten

Dem Comedian Stephen Colbert ist eine der vielleicht bedeutendsten Wortschöpfungen der vergangenen Jahre zu verdanken. Er erfand 2006 das Wort „Truthiness“. Es beschreibt einen Sachverhalt, der zwar nicht stimmt, aber irgendwie wahr klingt, der sich „aus dem Bauch heraus“ richtig anfühlt. Vor allem republikanische Politiker arbeiten gerne mit der „Truthiness“.

Als Colbert 2006 in seiner Rolle als ignoranter republikanischer Talkshowhost seine TV-Show „The Colbert Report“ startete, stellte er gleich seine gesamte Show unter das Motto der Truthiness: „Ich traue keinen Büchern, sie haben nur Fakten, kein Herz.“ Amerika sei ein geteiltes Land, geteilt zwischen jenen, die „mit ihrem Kopf denken“ und denen, die „mit ihrem Herz wissen.“

Mittlerweile ist Stephen Colbert Host der „Late Show“ und hat seine Kunstfigur hinter sich gelassen. Aber nun, wo Donald Trump tatsächlich Präsidentschaftskandidat ist, hat er sein Alter Ego noch einmal aufleben lassen. Denn wenn den Menschen jemand das Phänomen Donald Trump erklären kann, dann nur der Erfinder der „Truthiness“. Das tut er dann auch, mit Schwert und „Captain America“-Schild. Donald Trump, erklärt er, hat die „Truthiness“ weiter entwickelt zur „Trumpiness“. Bei der „Trumpiness“ ist es nicht einmal mehr wichtig, dass etwas richtig klingt. Er zitiert eine Umfrage aus der Washington Post, die besagt, dass Trump-Unterstützer seine Wahlversprechen nicht glauben – dass es ihnen aber auch egal ist. Hier das Video: