Verwirrung um Pläne zu Rückzug von US-Truppen aus dem Irak

Verwirrung um Pläne zu Rückzug von US-Truppen aus dem Irak
Pentagon dementiert Berichte - Verteidigungsminister Esper: "Keine Entscheidung für einen Abzug".

Verwirrung hat am Montagabend über berichte zu einen geplantem Rückzug von US-Truppen aus dem Irak geherrscht. Das US-Verteidigungsministerium dementierte entsprechende Meldungen der Nachrichtenagenturen Reuters und Agence France Press (AFP). Es gebe keine Entscheidung für einen Abzug aus dem Irak, wurde Verteidigungsminister Mark Esper nach Angaben des Pentagon zitiert.

Zuvor hatten Reuters und AFP unter Berufung auf einen Brief des Generals der US-Marineinfanterie, William Seely, berichtet, die US-geführte Anti-IS-Militärkoalition wolle aus dem Irak abziehen. Später wurde Verteidigungsminister Mark Esper mit den Worten zitiert: "Es wurde keine Entscheidung getroffen, den Irak zu verlassen".

Das irakische Parlament hatte am Sonntag für einen Abzug der rund 5.000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. Damit reagierte es auf die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Solemeini und des hohen irakischen Milizenführers Abu Mahdi al-Muhandis bei einem US-Angriff in Bagdad in der Nacht zum Freitag. Getragen wurde der Beschluss vor allem von den pro-iranischen Kräften im Parlament.

Begräbnis am Dienstag

Soleimani soll am Dienstag in seinem Geburtsort Kerman im Südostiran beigesetzt werden. Wegen des erwarteten Andrangs wurde - wie der Montag in der Hauptstadt Teheran - der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt. Damit will die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem General zu verabschieden, der im Iran nun als Märtyrer verehrt wird.

Zuvor hatte es in mehreren anderen iranischen Städten große Trauerzüge gegeben. Am Montag nahmen nach Medienangaben Millionen Menschen in der Hauptstadt Abschied von Soleimani. Das Leichengebet wurde vom obersten Führer, Ayatollah Ali Khamenei, geleitet, der sichtlich bewegt war.

Soleimani war in der Nacht zum Freitag von US-Drohnen in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Washington erklärte, der Chef der Quds-Einheiten habe Angriffe auf US-Bürger geplant. Soleimani war der wichtigste Vertreter des iranischen Militärs im Ausland. Er galt als Architekt der iranischen Militärpolitik in den Nachbarländern.

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