USA wandten Folter an

epa01323382 Still image taken from the Amnesty International film called "Stuff Of Life", a hard-hitting new film about "waterboarding", the practice of torturing prisoners by partially drowning them. The short film is set to become one of the strongest campaign films ever seen by cinema-goers when shown on some fifty UK cinema screens from 9 May, 2008 and it portrays a torture technique that is currently the subject of intense controversy in the US, where CIA officials have recently admitted that their operatives have waterboarded "war on terror" prisoners in secret interrogations. What adds to the films "shock value" is that it is effectively disguised as a bottled water or vodka advert, filmed in the glossy style usually seen in luxury consumer goods advertising. EPA/Amnesty International UK EDITORIAL USE ONLY
Eine überparteiliche Kommission lässt keinen Zweifel an Menschenrechtsverstößen.

"Grausam", "unmenschlich" und "unbestreitbar": Die USA haben nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Folter angewandt. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht einer überparteilichen US-Kommission, der am Dienstag veröffentlicht wurde. "Wir sind zu der bedauerlichen, aber unvermeidlichen Schlussfolgerung gekommen, dass die USA ein Vorgehen gezeigt haben, dass eindeutig Folter ist", sagte die ehemalige republikanische Kongress-Abgeordnete Asa Hutchinson, die neben dem ehemaligen demokratischen Abgeordneten James Jones die Kommission leitete.

In dem 577 Seiten langen Bericht gehen die Autoren ausführlich auf die Befragungstaktik der US-Behörden gegenüber Terrorverdächtigen ein. Dabei seien Methoden angewendet worden, welche die USA vor 9/11 in anderen Staaten als Folter bemängelt hätten. Unter Verletzung des US- und des Völkerrechts hätten Geheimdienstbeamte und Soldaten Gefangene in Afghanistan, im Irak, im US-Gefangenenlager Guantanamo und andernorts "grausam, inhuman und erniedrigend" behandelt.

Jones sagte, dieses Vorgehen schmälere die Fähigkeit der USA, in der Welt Allianzen zu schmieden, beträchtlich. Die Folter war dem Bericht zufolge nie ausdrücklich erlaubt, war aber das Ergebnis von "Entscheidungen der höchsten zivilen und militärischen Anführer" der USA. Dazu zähle die Entscheidung, dass die Genfer Konventionen nicht für Al-Kaida- und Taliban-Aktivisten gelten sollten und dass der Geheimdienst CIA gegenüber Gefangenen "brutale" Methoden anwenden dürfe.

Clinton, Bush, Obama

Der Bericht befasst sich vor allem mit der Regierung von George W. Bush, die der CIA etwa geheime Gefängnisse in Staaten wie Polen, Rumänien oder Litauen erlaubte. Der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld habe brutale Verhörmethoden in Guantanamo genehmigt, darunter Stresspositionen, Nacktheit und die Bedrohung mit Hunden.

Die Kommission verweist aber zugleich darauf, dass es auch in der Amtszeit von Präsident Bill Clinton die Praxis des geheimen Transports von Gefangenen in andere Länder gegeben habe. Die jetzige Regierung von Barack Obama wird in dem Bericht unter anderem für die Drohnen-Angriffe in Pakistan und im Jemen kritisiert. Der Untersuchungsbericht wurde von der Bürgerrechtsorganisation The Constitution Project unterstützt.

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