USA: Twitter deaktiviert Trumps Floyd-Video

FILE PHOTO: U.S. President Trump participates in coronavirus relief bill signing ceremony at the White House in Washington
Trump hatte ein Gedenk-Video für George Floyd gepostet, mit seinen Worten im Hintergrund. Es gab Urheberrechtsbeschwerden.

Twitter hat das Video von US-Präsident Donald Trump zum Gedenken an den Tod des Afroamerikaners George Floyd deaktiviert. Der US-Kurznachrichtendienst begründete den Schritt am Freitag mit Urheberrechtsbeschwerden, die eingereicht worden seien.

Das Video besteht aus Fotos und Videosequenzen von Protestmärschen und Gewaltszenen - unterlegt mit Worten von Trump. Es geht dabei um den Tod von George Floyd in Minneapolis, den der Präsident eine "schwere Tragödie" nennt, die "nie passieren hätte dürfen".

In dem rund vierminütigen Video schwenkt Trump allerdings schnell auf seine politische Linie und kritisiert die Antifa und "andere radikale linke Gruppen" dafür, dass sie auf Protesten "Unschuldige terrorisieren", berichtet die die US-Zeitung Politico.

Twitter hat die Posts von Trumps Team online gelassen, aber das Video blockiert - aus Copyright-Gründen, wie zu lesen ist.

Der Tod des 46-Jährigen, der starb, nachdem einer der Polizisten ihn minutenlang zu Boden gedrückt hatte, löste in zahlreichen Städten in den USA und in anderen Ländern Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt aus. Teilweise kam es dabei zu Ausschreitungen.

Das Video war von Mitarbeitern des US-Präsidenten bei der Videoplattform YouTube hochgeladen worden und am 3. Juni bei Twitter. Bei der Google-Tochter YouTube kann es weiterhin abgerufen werden. Der weltgrößte Suchmaschinenanbieter war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Es ist nicht das erste Mal, dass Twitter aktiv wird und Tweets von Trump im Nachgang mit Hinweisen versieht. Das Unternehmen ist deswegen von der Regierung bereits scharf kritisiert worden. Inzwischen hat Trump eine Verordnung unterzeichnet, die gewisse Schutzmechanismen für Online-Plattformen außer Kraft setzen könnte.

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