Wegen Palästina: USA und Israel verlassen UNESCO
Die US-Regierung von Präsident Donald Trump tritt aus der UN-Kulturorganisation UNESCO aus. Das gab das Außenministerium am Donnerstag in Washington bekannt. Der Schritt sei der Regierung nicht leicht gefallen, erklärte Sprecherin Heather Nauert. Man störe sich aber an der israelfeindlichen Haltung der UNESCO und an Zahlungsrückständen innerhalb der Organisation.
Der Austritt soll nach ihren Angaben am 31. Dezember 2018 wirksam werden. UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokowa bedauerte die Entscheidung Washingtons zutiefst. Der Entschluss sei ihr offiziell von US-Außenminister Rex Tillerson mitgeteilt worden, erklärte sie in Paris. Der Austritt sei für "die Familie der Vereinten Nationen" und für den Multilateralismus ein Verlust, so Bokowa.
Auch Israel kündigt Rückzug an
Nach den USA hat nun auch Israel seinen Austritt aus der UN-Kulturorganisation UNESCO angekündigt. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Donnerstag in Jerusalem mit.
Die UNESCO ist vor allem für die Listen des Weltkulturerbes bekannt. Doch die Organisation mit 2100 Mitarbeitern und einem dreistelligen Millionen-Etat ist in vielen weiteren Feldern aktiv - von Bildung über Biosphärenreservate bis Gleichberechtigung. Ihr Auftrag ist es, das wechselseitige Verständnis zwischen den Nationen zu fördern.
Tauziehen um Nachfolge
Der UNESCO-Exekutivrat stimmt in dieser Woche in Paris über die Nachfolge von UNESCO-Chefin Bokowa ab. Dabei gibt es ein heftiges Tauziehen. Im Exekutivrat der UN-Kulturorganisation hatten am Mittwoch der katarische Kandidat Hamad bin Abdulasis al-Kawari und die französische Ex-Ministerin Audrey Azoulay gleichauf gelegen. Beide erhielten 18 der 58 Stimmen - nötig ist eine absolute Mehrheit von 30 Stimmen. Auf Platz drei lag die ägyptische Bewerberin Moushira Khattab mit 13 Stimmen. Daneben waren noch die Kandidaten Chinas und des Libanons im Rennen.
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