"Vorwärts beim Klima"

A demonstrator holds up a sign during a march past the White House to protest against the Keystone XL pipeline in Washington, February 17, 2013. The TransCanada Corp pipeline would link the oil sands of northern Alberta, the world's third largest crude resource, to refineries and ports in Texas. Environmentalists say approval of the pipeline will encourage more development in the oil sands, where extraction is carbon intensive, leading to greater greenhouse gas emissions. REUTERS/Richard Clement (UNITED STATES - Tags: ENVIRONMENT POLITICS CIVIL UNREST ENERGY)
Tausende Demonstranten fordern von Präsident Obama mehr Maßnahmen zum Umweltschutz.

Bei einer der größten Umwelt-Demos in der Geschichte der USA sind am Sonntag Tausende Menschen in Washington gegen den Klimawandel auf die Straße gegangen. Unter dem Motto "Vorwärts beim Klima" forderten sie von US-Präsident Barack Obama und seiner Regierung verstärkte Maßnahmen zum Umweltschutz. Nahe dem Weißen Haus protestierten die Aktivisten auch gegen den Bau der umstrittenen Keystone-XL-Pipeline von Kanada nach Texas, die aus Teersand gewonnenes Öl zu Raffinerien transportieren soll.

"Der US-Präsident hat die Macht, den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu sauberen Energien mit Nachdruck voranzutreiben", sagte der Chef der mitveranstaltenden Umweltorganisation Sierra Club, Michael Brune. "Er kann damit gleich anfangen, indem er die gefährliche Keystone-XL-Pipeline stoppt."

"Hurrikan und Supersturm reichen"

"Hurrikan Irene und Supersturm Sandy reichen", so eine Studentin aus New Jersey. "Der Klimawandel ist da - auf welche Katastrophen warten wir noch, bis wir endlich handeln?" Wie Tausende andere war sie mit einem Bus angereist, um bei der von über 50 Umweltorganisationen veranstalteten Großdemonstration dabei zu sein. Ein Meer von Flaggen der unterschiedlichsten US-Staaten wehte rund um den hellgrauen Obelisken, das Washington Monument, auf der Prachtmeile der Hauptstadt.

"Das Klima geht uns alle an", prangte auf einem Transparent. "Teersande sind Klimabomben" auf einem anderen. "Es gehört zu den Rechten der Naturvölker, dass wir uns gegen die Pipeline wehren", erklärte eine Indianerin vom Stamm der Cherokee aus Oklahoma. Zuvor hatten Prominente mit offenen Briefen den Umweltschützern den Rücken gestärkt. "Dies ist der Anfang", ermunterte Schauspieler Robert Redford. "Der Anfang eines wahren Kampfes für Amerikas Zukunft." Präsident Obamas Erbe werde davon abhängen, was er zur Lösung der Klimakrise tue.

Obama will Maßnahmen einleiten

Obama hatte vergangene Woche in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt, mit oder ohne den Kongress Maßnahmen zum Klimaschutz einzuleiten. "Er muss die Pipeline stoppen, wenn er es ernst meint", so ein Demonstrant. "Sonst macht er alles zunichte, was er bisher geschafft hat."

Umweltschützer und Wissenschaftler haben erst kürzlich in zwei neuen Studien davor gewarnt, dass durch die Ölgewinnung aus Teersand dreimal mehr Treibhausgase freigesetzt werden als bei der konventionellen Förderung. Nach einer Analyse der kanadischen Denkfabrik Pembina Institut wäre die Pipeline Teil eines Industrie-Plans, die Ölgewinnung aus Teersanden bis 2030 zu verdreifachen. Dabei entstehen nach Warnungen von Wissenschaftlern auch giftige Nebenprodukte. Außerdem werden Umweltschäden durch Lecks in der Leitung befürchtet. Zu den Gegnern der Pipeline gehören auch Senatoren und Prominente wie Robert F. Kennedy, der Neffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy.

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