"Geistesgestört" und "hirnverbrannt": Trump wütet nach schweren Vorwürfen

Zusammenfassung
- Ein Sonderermittlungsbericht wirft Trump 'beispiellosen kriminellen Aufwand' vor, um nach der Wahlniederlage 2020 an der Macht zu bleiben.
- Trumps Anwälte kritisieren den Bericht als politisch motiviert, während Trump Sonderermittler Jack Smith öffentlich angreift.
- Trump hat die Niederlage 2020 nie anerkannt und steht vor der erneuten Amtseinführung nach erfolgreicher Wiederwahl 2024.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat laut einem Sonderermittlungsbericht nach seiner Wahlniederlage 2020 "beispiellosen kriminellen Aufwand" betrieben, um an der Macht zu bleiben.
Dem Republikaner wird in dem am Dienstag vom US-Justizministerium in Teilen veröffentlichten Bericht u. a. vorgeworfen, dass er gezielt versucht habe, die Erfassung und Beglaubigung von Wählerstimmen zu behindern, als er die Präsidentenwahl gegen den Demokraten Joe Biden verloren hatte.
Es liege genug gegen Trump für eine Verurteilung in einem Gerichtsverfahren vor. Seine nun unmittelbar bevorstehende Rückkehr ins Weiße Haus habe dies jedoch unmöglich gemacht. Trumps Anwälte wiesen den Bericht als einen "politisch motivierten Angriff" zurück und kritisierten die Veröffentlichung so kurz vor Trumps erneuter Vereidigung.
Trump selbst nannte Sonderermittler Jack Smith in einem Social-Media-Post "geistesgestört". "Jack ist ein hirnverbrannter Staatsanwalt, der nicht in der Lage war, seinen Fall vor der Wahl zu verhandeln, die ich mit einem Erdrutschsieg gewonnen habe", so Trump.
Rücktritt vor Trump-Comeback
Trump war bereits von 2017 bis Anfang 2021 Präsident, danach musste er seinen Posten zugunsten Bidens räumen. 2024 unternahm er einen neuen Anlauf auf das Weiße Haus, dieses Mal erfolgreich. Am kommenden Montag soll er den Amtseid ablegen.
Zusammengestellt wurde der Bericht von Jack Smith, der die Vorgänge in der Funktion eines Sonderermittlers untersucht hatte. Er war vor wenigen Tagen zurückgetreten unter Verweis auf Trumps Wiederwahl und die übliche Praxis des Justizministeriums, nicht gegen einen amtierenden Präsidenten vorzugehen.
Trump hat sämtliche Vorwürfe stets zurückgewiesen. Smith hatte er wegen dessen Ermittlungen wiederholt scharf attackiert. Seine Niederlage bei der Wahl 2020 hat Trump bis heute nicht eingeräumt. Vielmehr hat er unzählige Male die Falschbehauptung wiederholt, der Sieg sei ihm gestohlen worden.

Was Smith ermittelte
Smiths Ermittlungen lagen zwei Fälle auf Bundesebene zugrunde. Der eine drehte sich um Vorwürfe der Wahlmanipulation und die Vorgänge rund um den Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner 2021, als wütende Trump-Anhänger versuchten, den Kongress an einer offiziellen Bestätigung des Wahlsiegs von Biden zu hindern.
In dem anderen Fall ging es um die sogenannten Dokumentenaffäre, bei der kistenweise strenggeheime Unterlagen in Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago entdeckt wurden, nachdem er schon nicht mehr Präsident war. Der Abschnitt des Abschlussberichts zu diesem Fall wurde nicht veröffentlicht, da gegen zwei Personen noch Rechtsstreitigkeiten laufen. Nach Trumps Wahlsieg gab Smith beide Verfahren auf unter Verweis auf die übliche Praxis des Justizministeriums, nicht gegen einen amtierenden Präsidenten vorzugehen.
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