Mutmaßliche Angriffe auf Öltanker: USA beschuldigen Iran

Die Front Altair am Donnerstag – drei Explosionen sollen sich auf dem Tanker ereignet haben, die Ursache ist unbekannt
Gefährliche Eskalation im Nadelöhr der Weltwirtschaft: Erneut wurden Handelsschiffe schwer beschädigt. Japan versucht zu vermitteln.

War es ein Angriff mit Torpedos? Mit Seeminen? Ein unglücklicher Zufall – der zweite binnen nur drei Wochen? Fest steht, zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit brannten am Donnerstag vor der Straße von Hormus zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Iran Handelsschiffe. Die Meerenge ist eine der meistbefahrenen Seerouten weltweit, ein Nadelöhr für die Weltwirtschaft in einer geopolitisch äußerst fragilen Region.

Betroffen  sind zwei Schiffe: Der unter der Flagge der Marshallinseln fahrende Tanker  „Front Altair“ der norwegischen Reederei  Frontline sowie das unter Flagge Panamas fahrende Schiff „Kokuka Courageous“ der deutschen Reederei BSM.   Ein Seemann wurde verletzt.

Mutmaßliche Angriffe auf Öltanker: USA beschuldigen Iran

Die „Front Altair“ stand am Donnerstag in Flammen. Die norwegische  Seefahrtsbehörde sprach von drei Explosionen und einem Brand nach einem Angriff, was die Reederei aber nicht bestätigte. Bedeckter gab sich die deutsche Reederei BSM, die nur davon sprach, dass 21 Seeleute vom Schiff in Sicherheit gebracht worden seien.

Die USA-Marine in der Region gab bekannt, zwei separate Notrufe empfangen zu haben. Über die Ursachen der Explosionen  machte ein Sprecher der 5. US-Flotte in der Region am Donnerstag aber keine näheren Angaben. Nur, dass man Schiffe zu Rettungsmaßnahmen in die Region entsandt habe.
Den Großteil der Rettungsmaßnahmen haben allem Anschein nach aber iranische Stellen übernommen. In Summe 44 Seeleute seien von iranischen Schiffen an Bord genommen worden, hieß es. Experten würden die Region mit Hubschraubern überfliegen, um nach den Ursachen zu suchen, hieß es seitens der iranischen Marine. Das dürfte vor allem auch daran liegen, dass sich die Detonationen nur 14 Seemeilen vor der iranischen Küste und ganze 70 Seemeilen vor dem Hafen Fudschaira, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, ereignet hatten.

USA beschuldigen Iran

Erst vor vier Wochen waren vier Handelsschiffe in genau derselben Region bei ähnlich mysteriösen Vorfällen beschädigt worden. Seitens der Vereinigten Arabischen Emirate war von „Sabotageakten“ die Rede. US-Sicherheitsberater John Bolton sprach von Angriffen mit Seeminen, für die fast sicher der Iran verantwortlich sei.

US-Außenminister Mike Pompeo hat dem Iran die Verantwortung für die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Tanker im Golf von Oman zugewiesen. "Es ist die Einschätzung der USA, dass die Islamische Republik für die Angriffe verantwortlich ist", sagte Pompeo am Donnerstag in Washington in einem Kurzauftritt vor Kameras.

Diese Einschätzung basiere auf Geheimdienstinformationen, die Art der verwendeten Waffen und die Ausgeklügeltheit der Angriffe, sagte Pompeo. Die Aktion sei Teil einer Kampagne Teherans, "um die Spannungen eskalieren zu lassen". Es gehe dem Iran darum, den Öltransport durch die Straße von Hormuz zu unterbinden. Weitere Details oder Beweise für die Behauptungen nannte der Minister nicht.

Das Verhältnis USA-Iran ist damit auf einem neuen Tiefpunkt.  In Teheran war Donnerstag Japans Premier Shinzo Abe vorstellig, um  zu vermitteln. Dabei gab sich die iranische Führung unbeugsam: Ayatollah Khamenei schloss Verhandlungen mit den USA kategorisch aus.

Die Ölpreise sind nach den  Zwischenfällen  stark gestiegen. Ein Barrel (159 Liter)  Brent kostete  Donnerstag Mittag 62,05 US-Dollar (54,81 Euro), 2,05 Dollar mehr als am Mittwoch.

Den Großteil der Rettungsmaßnahmen haben allem Anschein nach aber iranische Stellen übernommen. In Summe 44 Seeleute seien von iranischen Schiffen an Bord genommen worden, hieß es. Experten würden die Region mit Hubschraubern überfliegen, um nach den Ursachen zu suchen, hieß es seitens der iranischen Marine. Das dürfte vor allem auch daran liegen, dass sich die Detonationen nur 14 Seemeilen vor der iranischen Küste und ganze 70 Seemeilen vor dem Hafen Fudschaira, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats, ereignet hatten.

Erst vor vier Wochen waren vier Handelsschiffe in genau derselben Region bei ähnlich mysteriösen Vorfällen beschädigt worden. Seitens der Vereinigten Arabischen Emirate war von „Sabotageakten“ die Rede. US-Sicherheitsberater John Bolton sprach von Angriffen mit Seeminen, für die fast sicher der Iran verantwortlich sei. Die Regierung in Teheran wies diese Vorwürfe zurück.

Vermittlung Japans

Die schweren Spannungen zwischen den USA und dem Iran erhalten durch die Vorkommnisse nahe der Straße von Hormus aber gefährlichen Zündstoff. In Teheran war am Donnerstag Japans Premier Shinzo Abe vorstellig, um in der Krise zu vermitteln. Dabei gab sich die iranische Führung unbeugsam: Ayatollah Khamenei schloss Verhandlungen mit den USA kategorisch aus. Man habe mit dem Atomabkommen (aus dem die USA ausgestiegen sind) bittere Erfahrungen gemacht und wolle diese nicht wiederholen.

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